Serie Menschen im Regionalverband Patric Gross greift für die Natur auch zur Säge

Auersmacher · Auersmacher (49) suchte ein anspruchsvolles Ehrenamt. Und er bekam eine große Aufgabe, die er noch lange erfüllen möchte.

 Patric Gross, der ehrenamtliche Feldhüter von Auersmacher, geht auch mit der Motorsäge gegen Gebüsch vor, das anderen Pflanzen Licht und Luft nimmt. Seitdem geht es vor allem Obstbäumen um das Dorf wieder besser.

Patric Gross, der ehrenamtliche Feldhüter von Auersmacher, geht auch mit der Motorsäge gegen Gebüsch vor, das anderen Pflanzen Licht und Luft nimmt. Seitdem geht es vor allem Obstbäumen um das Dorf wieder besser.

Foto: Heiko Lehmann

„Es muss endlich einmal etwas passieren.“ Oder: „So kann es ja nicht weitergehen.“ Das sagen viele, wenn in ihrer Umgebung etwas im Argen liegt. Patric Gross redet nicht. Er handelt. Der Mann aus Auersmacher fragte die Gemeindeverwaltung von Kleinblittersdorf im Sommer 2018 einfach, ob er ehrenamtlicher Feldhüter für Auersmacher werden könne. „Ich bin schon von Kindesbeinen an naturverbunden, bin Angler und gerne in der Natur. Daher weiß ich, wie schützenswert unsere Natur ist“, sagt der Kleinblittersdorfer, der vor 15 Jahren nach Auersmacher zog. Mittlerweile ist er verheiratet und hat drei Kinder.

Der Weg über die Auersmacher Felder in den Kleinblittersdorfer Wald fiel dem 49-Jährigen als Erstes auf. „Dort lag einfach zu viel Müll in der Natur. Das ging so nicht“, sagt der Verwaltungsangestellte. Er suchte Sponsoren in Auersmacher und wurde bei den Veranstaltern des Ringstraßenfestes und des Osterfeuers fündig. Beide Vereine finanzierten acht Mülleimer, die Gross mit anderen Naturschützern aufstellte. „Wir haben die Eimer an den markanten Punkten aufgestellt, und seitdem ist das Müllproblem behoben. In den Anfangswochen und -monaten sprach ich mit den Wanderern und Spaziergängern auf dem Feld und wies sie auf die Mülleimer hin. Es hat funktioniert, es ist wieder schön sauber“, sagt Patric Gross.

Seit 30 Jahren sucht die Gemeinde Kleinblittersdorf für alle fünf Ortsteile ehrenamtliche Feldhüter. In den ersten Jahren gab es keine Probleme, solche Naturschützer aus dem Kreis der Bürger zu finden. In jüngster Vergangenheit wurde die Suche allerdings zunehmend schwieriger. Offenbar wollen immer weniger Menschen sich für die Allgemeinheit engagieren.

Für Patric Gross ist das eine Selbstverständlichkeit. Er dreht täglich seine Runden über die Felder und sieht nach dem Rechten. „Wenn sich jeder nur ein bisschen engagiert, dann profitieren alle davon. In Auersmacher läuft das wirklich sehr gut.“

Der 49-Jährige ist engagiertes Mitglied bei der Kulturlandschaftspflege Auersmacher. In dieser haben sich zehn Vereine zusammengeschlossen, um die Natur rund um das Dorf in Schuss zu halten.

Ihre Mitglieder befreien Obstbäume von Gebüsch, damit sie mehr Sonnenlicht abbekommen und schließlich wieder Früchte tragen können. Die Eigentümer der ausgedehnten Flächen können solche schweren Arbeiten häufig nicht mehr verrichten.

Gerade die Älteren unter ihnen sind oft nicht mehr in der Lage, ihre Anteile an den Feldern zu pflegen. Hier hilft das Bündnis Kulturlandschaftspflege. „Wir haben in Auersmacher auch einen Obstbaumlehrpfad, der gepflegt werden muss. Für alle Arbeiten bringen wir unsere Geräte und Maschinen mit“, sagt Gross. In der Gemeinde Kleinblittersdorf wird ein ehrenamtlicher Feldhüter für fünf Jahre ernannt. Gross denkt nicht in solchen Zeiträumen. Der Naturfreund möchte sich engagieren, so lange er kann.

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