Die Saar - Geschichte eines Flusses Die Industrialisierung opfert die Saar

Im ausgehenden 19. Jahrhundert boomt die Industrie im Saartal. Die Bevölkerung wächst. Und damit auch die Probleme für die Saar.

  Eine Postkarte von 1915. Sie zeigt die Burbacher Hütte mit unzähligen Schornsteinen. Davor auf der Saar ein Schiff mit Treidelmasten.

Eine Postkarte von 1915. Sie zeigt die Burbacher Hütte mit unzähligen Schornsteinen. Davor auf der Saar ein Schiff mit Treidelmasten.

Foto: Michal Kipp hat die Details

Mitte der 1850er nimmt die Industrie an der Saar richtig Fahrt auf. Die Kanalisierung der Saar und der Saarkohlenkanal bringen einen Schub (siehe Serienteil 11). Doch vor allem sind es die neuen Schienen, auf denen die Stahlwerke, Gruben, Keramikfabriken, Maschinenbauer und Glashütten ihre Waren zum Kunden bringen. Problem: Im Norden ist der Absatzmarkt durch die Ruhrkohle eingeschränkt. Im Süden kassieren die Zollschranken zu Frankreich die Märkte ein. Bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Im Frieden von Versailles tritt Frankreich den Großteil des Elsass und einen Teil von Lothringen an die Preußen ab. Die Saar ist nun kein Grenzfluss mehr, fließt frei durchs krachneue Deutsche Reich. Ohne Kleinstaaterei. Dafür mit Kaiser. Der natürlich ein Interesse daran hat, dass die Industrie an der Saar wächst. Schnell. Eine Turbo-Industrialisierung fegt durchs Saartal. Ohne Rücksicht auf den Fluss und die Menschen, die an ihm leben.