Serie Frauen in der Kommunalpolitik In die Ämter so peu à peu hineingewachsen

Schwalbach · Schwalbachs Erste Beigeordnete Alexandra Heinen, CDU, rät Frauen, ihre Stärken zu erkennen.

 Alexandra Heinen aus Schwalbach

Alexandra Heinen aus Schwalbach

Foto: STUDIOLINE Photostudio (Neunkirchen Saarpark-Center)/STUDIOLINE Photostudio

„Der überaus wichtige Blick der Frauen in der Politik ist in jedem Alter gefragt“, betont Alexandra Heinen. Seit 1996 engagiert sich die Schwalbacherin politisch. Bewegt hat sie dazu die Ausrichtung der Saar-CDU, erklärt die 47-Jährige.

Nach ihrer Ausbildung wollte Heinen sich dann selbst politisch betätigen; für sie ist „bürgerschaftliches Engagement, ob in einer Partei oder im nicht politischen Ehrenamt, ein wesentlicher Beitrag für ein ausgewogenes gesellschaftliches Miteinander und Füreinander“. 1999 zog Heinen erstmals in den Gemeinderat ein. „In die Arbeit im Rat und in politischen Gremien sowie Organisationen der Partei bin ich peu à peu hineingewachsen.“ 2003 folgte der Vorsitz der Frauen-Union im Kreis Saarlouis und 2005 der Gemeindeverbandsvorsitz der CDU Schwalbach.

Heute engagiert sie sich auch in den Landesvorständen von CDU und Frauen-Union; auch im Programmbeirat des Saarländischen Rundfunks und in der G-10-Kommission war sie Mitglied. Zudem ist Heinen Erste Beigeordnete der Gemeinde Schwalbach – ein Amt, das immer noch selten von Frauen bekleidet wird. Das alles macht die Juristin neben ihrem Beruf.

Zunächst war sie als Anwältin tätig, seit 2015 ist sie Regierungsbeschäftigte in leitender Funktion. So viel Engagement erfordert viel Zeit: „Die Grenzen zwischen Ehrenamt und Privatleben sind oftmals fließend“, räumt sie ein. „Jedoch muss ich der Ehrlichkeit halber unterstreichen, dass mich meine Eltern von Anbeginn an und sodann auch mein Ehemann immer positiv in meinem Tun bestärken.“

Ihren politischen Schwerpunkt sieht sie in der Kommunalpolitik: Die Gemeinde leistungsfähig erhalten und gleichzeitig Bürgern, Vereinen, Gewerbetreibenden und Dienstleistern ein gutes Umfeld bieten. Eine besondere Herausforderung sei dabei die demographische Entwicklung: „Familien mit Kindern muss ebenso ein passendes Umfeld geboten und erhalten bleiben wie unseren Senioren sowie Alleinlebenden, deren Anteile an der Gesamtbevölkerung stetig wachsen.“

Einen Kompromiss für alle zu finden, das läuft nicht immer konfliktfrei ab, weiß sie aus Erfahrung: „Ein persönlicher Vorteil ist es sicherlich, auch hart im Nehmen zu sein und sich nicht so schnell aus der Fassung bringen zu lassen. Denn es kann auch einmal hart zur Sache gehen, und als Ratsmitglied steht man dann mitten im Sturm gegensätzlicher Interessen.“

Das aktive Wahlrecht ist für sie Bürgerpflicht. „Beim passiven Wahlrecht wird es schon etwas schwieriger. Leider stellen auch heute noch einige Frauen ihr Licht unter den Scheffel.“ Diese an politisches Engagement heranzuführen, ihre Stärken erkennen und Selbstvertrauen ausbauen, sieht sie als ihre Aufgabe an. „Man muss aber auch akzeptieren, dass – je nach Lebenssituation – andere Prioritäten gesetzt werden.“

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