Super-Sommer beschert Ökostrom-Branche Rekorde

Berlin · 2015 wird wahrscheinlich zum Rekordjahr des erneuerbaren Stroms. Der Anteil von Wind, Sonne und Bioenergie an der Stromproduktion könnte, so die Erwartung der Branche, von bisher 27 auf 32 Prozent hochschnellen.

Und nähert sich damit den 40 Prozent, die die Regierung erst für 2020 angepeilt hat. Ein Grund ist der Supersommer. Die Solarwirtschaft meldete gestern einen Produktionsrekord. 14,1 Terrawattstunden kamen im Juni, Juli und August aus den 3,5 Millionen Solaranlagen Deutschlands. Die Ausbeute lag um 7,2 Prozent höher als im Vorjahr, vor allem, weil die Sonne bisher durchschnittlich sechs Prozent mehr schien als im langjährigen Mittel. Der Branchenverband drängt nun angesichts des Klimawandels auf einen rascheren Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energien. Mit einem "beherzteren Ausbau der Solarenergie" könne das "kosteneffizient" erreicht werden.

In der Energiewelt herrscht große Konkurrenz, weshalb der Bundesverband Windenergie postwendend darauf hinwies, dass die Solarwirtschaft von Glück sagen könne, dass 2015 bisher auch ein sehr gutes Windjahr zu werden verspreche. Sonst wäre der Solarrekord nämlich teuer geworden. Grund: Die Vergütung für Windstrom ist mit durchschnittlich sieben Cent günstiger als die für Solarstrom (acht bis zwölf Cent). Alte Solaranlagen sind noch teurer. Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres lag der Ertrag aus Windrädern an Land mit 53 Terrawattstunden schon um zwei Terrawattstunden höher als im gesamten Jahr 2014.

Mit 19,5 Cent je Kilowattstunde sind Windräder vor den Küsten am teuersten, doch schmilzt der Betrag gesetzlich ab. Zehn Cent ist für 2020 die Zielgröße, die die Branche erreichen will, wie die Stiftung Offshore Windenergie bekräftigte. Wegen der Kosten hat der Bund eine Ausbauobergrenze von 15 Gigawatt bis 2030 festgelegt, doch will die Branche mehr. Schließlich laufen die Windräder auf See viel konstanter.

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