Suhrkamp-Gesellschafter Hans Barlach gestorben

Berlin/Hamburg · Der langjährige Suhrkamp-Gesellschafter Hans Barlach ist in der Nacht zum Mittwoch mit 59 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Das teilte die Familie gestern mit. Der Hamburger Medienunternehmer, ein Enkel des Bildhauers Ernst Barlach, hatte sich als Miteigentümer des Suhrkamp Verlags jahrelang einen erbitterten Rechtsstreit mit Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz geliefert.

Auf ihr Betreiben hin wurde das traditionsreiche Haus deshalb Anfang 2015 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, Barlach verlor weitgehende Mitspracherechte. Suhrkamp wollte sich gestern zum Tod des Aktionärs nicht äußern. Die Ernst Barlach Gesellschaft Hamburg reagierte betroffen.

Barlach war 2006 gegen den Willen von Verlagschefin Unseld-Berkéwicz bei Suhrkamp eingestiegen, seither verstrickten sich beide in einen Rechtsstreit durch alle Instanzen. Zuletzt genehmigte das Bundesverfassungsgericht im Dezember 2014 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Bis dahin hatte Barlach über seine Schweizer Medienholding 39 Prozent am Unternehmen, die Witwe des früheren Firmenpatriarchen Siegfried Unseld besaß über ihre Familienstiftung 61 Prozent der Anteile. Anfang des Jahres stieg die Darmstädter Unternehmerfamilie als neuer Aktionär mit ein. Unseld-Berkéwicz kündigte an, sich in der kommenden Zeit aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen.

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