Studie: Milliardenteure Gesundheitskosten durch Kohlekraftwerke

Brüssel. Durch Gesundheitsschäden, die auch auf deutsche Kohlekraftwerke zurückgehen, entstehen einer Studie zufolge in der EU jedes Jahr Milliardenkosten

Brüssel. Durch Gesundheitsschäden, die auch auf deutsche Kohlekraftwerke zurückgehen, entstehen einer Studie zufolge in der EU jedes Jahr Milliardenkosten. Unter anderem träten jährlich rund 8500 neue Fälle von chronischer Bronchitis auf, die auf die Produktion von Strom und Wärme aus Kohle zurückgingen, erklärte der Umwelt- und Gesundheitsverband Heal (Health and Environment Alliance) gestern in Brüssel. Die Kosten etwa durch vorzeitige Todesfälle, ausgefallene Arbeitszeit und medizinische Behandlung lassen sich dem Bericht zufolge auf zwischen 15,5 und 42,8 Milliarden Euro beziffern. Für Deutschland betrügen die Kosten zwischen 2,3 und 6,4 Milliarden Euro. Die Emissionen führen laut Heal zu mehr als 18 000 vorzeitigen Todesfällen europaweit. Zudem gingen durch die Folgen des Kohleeinsatzes vier Millionen Arbeitstage pro Jahr verloren.Der Bericht listet verschiedene Giftstoffe auf, die bei der Erzeugung von Kohle zu Heizwärme frei werden, darunter Dioxine und Quecksilber. Geschädigt würden vor allem die Lunge und das Herz, am Ende litten Menschen etwa unter Asthma oder bekämen einen Herzinfarkt. Für mehr als die Hälfte der Emissionen seien Kraftwerke in Polen, Rumänien und Deutschland verantwortlich. Der Verband fordert angesichts der Befunde, Kohleenergie abzuschaffen. afp

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