Studie: Häfen müssen für Meer-Windparks aufgerüstet werden

Berlin · Der Lobby-Verband der Offshore-Windindustrie hat gestern in Berlin die Politik eindringlich davor gewarnt, eine industriepolitische Großchance zu verspielen und „verlässliche Rahmenbedingungen“ gefordert. Derzeit stockt der Ausbau weiterer Windparks.

Doch es sei alles da. Man habe Wind, Häfen und Know-how in Deutschland. Nach der Wahl müssten Entscheidungen fallen. Die "Stiftung Offshore-Windenergie" stellte gestern eine Studie vor, mit der die industriepolitischen Chancen und Herausforderungen beschrieben werden sollten (siehe Internet-Hinweis).

Demnach sind Infrastruktur-Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro in die deutschen Seehäfen nötig, um von dort aus das Material zu verschiffen oder in den Werften direkt bauen zu können. Zwar seien die Küstenländer prinzipiell dazu bereit, doch seien sie finanziell klamm, sagte das Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe, Andreas Wellbrock. Aufwand und Kosten seien angesichts der enormen Gewichte der Fundamente und Türme sowie anderer Anforderungen höher als bei normalen Hafenanlagen. Wellbrock schlug vor, dass der Bund die Differenz übernehmen solle. Wenn der Ausbau der Häfen nicht vorankomme, werde es sofort massive Engpässe geben, sobald wieder Schwung in den Ausbau der Windfelder komme. "Die Deutsche Hafenwirtschaft muss bald wissen, wohin die Reise geht."

Geplant ist laut Bundesregierung bisher, dass bis 2020 10 000 Megawatt (MW) Leistung auf Nord- und Ostsee installiert sein sollen, zehn Jahre später sogar 20 000 bis 25 000 Megawatt. Von dem Ziel ist man derzeit jedoch weit entfernt. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet rechnete kürzlich in einer Studie mit nur 3700 bis 5900 MW bis 2023.

offshore-stiftung.com

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