Studie: DDR-Häftlinge bauten Möbel für Ikea

Berlin. Der schwedische Möbelhersteller Ikea hat eingeräumt, dass in der DDR politische Häftlinge und Strafgefangene unter Zwang Möbel für den Konzern fertigen mussten

Berlin. Der schwedische Möbelhersteller Ikea hat eingeräumt, dass in der DDR politische Häftlinge und Strafgefangene unter Zwang Möbel für den Konzern fertigen mussten. Einige Mitarbeiter des Unternehmens hätten zwar vom möglichen Einsatz von Zwangsarbeitern gewusst, dieser sei aber "nie und zu keiner Zeit akzeptabel" gewesen, sagte Peter Betzel, Geschäftsführer von Ikea Deutschland, am Freitag. Er sprach den Opfern sein "tiefstes Bedauern" aus. Vor etlichen Zeitzeugen und Opfern der DDR-Gewaltherrschaft stellte Ikea in Berlin die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Produktionsbedingungen in der ehemaligen DDR vor. Demnach hatte Ikea möglicherweise schon ab 1978, spätestens aber ab 1981, Kenntnisse über einen möglichen Einsatz von politischen Gefangenen in Produktionsstandorten und Zulieferbetrieben der DDR. Ikea habe dies "missbilligt" und Schritte eingeleitet, um ihren Einsatz auszuschließen. Heute sei klar, dass diese Maßnahmen nicht wirkungsvoll genug gewesen seien, sagte Betzel. Das Unternehmen kündigte an, die weiterführende wissenschaftliche Aufarbeitung finanziell zu unterstützen. afp/dpa

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