Studie: Autoland Saar kann gestärkt aus der Krise hervorgehen

Saarbrücken. Das Saarland hat als Standort für die Automobil- und die Autozuliefer-Industrie eine gute Zukunft, wenn die derzeitige Krise in der Automobilwirtschaft zu Ende geht. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Münchner Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellt hat

Saarbrücken. Das Saarland hat als Standort für die Automobil- und die Autozuliefer-Industrie eine gute Zukunft, wenn die derzeitige Krise in der Automobilwirtschaft zu Ende geht. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Münchner Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellt hat. "Die saarländische Automobilindustrie ist im Durchschnitt und im Vergleich zu konkurrierenden Anbietern aus anderen Regionen wettbewerbsfähig; das gilt sowohl für den einzigen im Saarland produzierenden Hersteller Ford wie für die Werke bundesdeutscher Zulieferkonzerne und im Saarland ansässiger Zulieferer", heißt es in der Studie. Sie wurde am Freitag auf Einladung des Automobil-Netzwerks "Automotive Saarland" und des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in Saarbrücken vorgestellt. Wirtschaftsminister Joachim Rippel (CDU) erinnerte daran, dass die Automobilindustrie an der Saar einen Umsatz von zehn Milliarden Euro erwirtschaftet. Hinter dem Großraum Stuttgart und der Gegend um Kassel erreiche das Saarland in der Bedeutung der Automobilwirtschaft bundesweit Platz drei. Martin Koers, Leiter Volkswirtschaft und Strategie beim VDA, betonte, dass die Autoindustrie auch einen hohen Beitrag bei Forschung und Entwicklung leistet. Er sieht die deutsche Autowirtschaft in einer guten Position. Schon die nächste Internationale Automobilausstellung (IAA, 17. bis 27. September in Frankfurt) könne eine Initialzündung für die Autokonjunktur werden. Helmut Becker (Foto: Ruppenthal), Mitglied der IWK-Institutsleitung und Verfasser der Studie, hat aber auch Aufgaben ausgemacht, mit denen sich die saarländische Autowirtschaft und die Politik beschäftigen müssen. Die Zulieferer müssten schon heute damit beginnen, Konzepte und Antriebsformen von morgen zu entwickeln - so zum Beispiel Hybrid- oder Elektroautos. Das überschaubare Saarland könne zum Beispiel Testmarkt für Wagen werden, die nur mithilfe einer Strombatterie laufen. Aber auch in den heute üblichen Verbrennungsmotoren stecke noch eine Menge Einspar- und Entwicklungspotenzial. Auf der anderen Seite hätten die Gespräche mit den Automanagern ergeben, dass die Bildungspolitik im Saarland stärker darauf ausgerichtet werden müsse, qualifizierten Nachwuchs für die Unternehmen heranzubilden. "Der Stamm an Ingenieuren und Facharbeitern ist gut, aber er muss auch gut bleiben", sagte Becker. Außerdem müsse dafür gesorgt werden, dass die relativ jungen Firmen, die sich im Saarland zu respektablen Autozulieferern entwickelt hätten, besser mit Eigenkapital ausgestattet werden.

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