Strompreise steigen bis 2020 um 20 Prozent

Berlin. Angesichts steigender Strompreise appelliert die Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena) an Politik, Wirtschaft und Verbraucher, die Energieeffizienz in allen Bereichen zu verbessern. Die Dena geht davon aus, dass die Strompreise aufgrund der Energiewende bis 2020 um rund 20 Prozent steigen werden

Berlin. Angesichts steigender Strompreise appelliert die Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena) an Politik, Wirtschaft und Verbraucher, die Energieeffizienz in allen Bereichen zu verbessern. Die Dena geht davon aus, dass die Strompreise aufgrund der Energiewende bis 2020 um rund 20 Prozent steigen werden.Schon in diesem Jahr müssen sich die Kunden wieder auf höhere Preise einstellen: Rund 110 Stromversorger und knapp 80 Gaslieferanten wollen bundesweit von ihren Kunden höhere Preise verlangen. Die Vergleichsportale im Internet, Verivox und Toptarif, ermittelten beim Strom im Durchschnitt Aufschläge von 3,5 Prozent, beim Gas ist es mehr als doppelt so viel. Und im Jahresverlauf dürften weitere Anbieter hinzukommen.

Einige Stadtwerke schlagen mit zweistelligen Erhöhungen noch kräftiger zu, während sich die Branchenriesen RWE und Eon noch zurückhalten. Für die rund 500 000 Gaskunden von RWE bleibe der Preis mindestens bis zum Ende der Heizperiode im kommenden Jahr stabil, versprach die RWE Anfang Dezember. Ähnlich äußerte sich Eon. Bis zum Frühjahr, also März/April, soll an der Preisfront der Regionalgesellschaften des Unternehmens Ruhe herrschen.

Die angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromanbieter seien ein Zeichen für einen langfristigen Trend, sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung, in Berlin. "Machen wir uns nichts vor", sagt Kohler. "Die Kosten für die Herstellung von Strom werden weiter steigen, wenn im Zuge der Energiewende erneuerbare und effiziente fossile Kraftwerke sowie Stromnetze und Speicher massiv ausgebaut werden.

Wer Strom spart, sichere sich gegen den Preisanstieg ab. "Und nur wenn wir konsequent Energie sparen, ist die Energiewende überhaupt zu schaffen", sagte Kohler. Das sei in der politischen Diskussion noch nicht angekommen. "Hier wird viel zu eng nur auf die erneuerbaren Energien geschaut."

Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt verbraucht nach Berechnungen der dena pro Jahr rund 4500 Kilowattstunden Strom. Bei einem beispielhaften Strompreis von rund 24 Cent pro Kilowattstunde belaufen sich die jährlichen Kosten auf 1080 Euro. Mit energieeffizienten Geräten und einem optimierten Nutzerverhalten kann der Verbrauch im Laufe der Zeit um bis zu 25 Prozent gesenkt werden.

Neben höheren Strompreisen kommen mit dem Jahreswechsel zusätzliche Änderungen auf Energiekunden zu. Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit.

So hat die Bundesnetzagentur Ende Oktober neue Regeln für den Wechsel des Strom- und Gasanbieters festgelegt. Danach können die Verbraucher ab dem 1. April 2012 zu einem neuen Versorger zu jedem beliebigen Zeitpunkt und innerhalb von drei Wochen wechseln. Die deutschen Haushaltskunden könnten laut Verband unter durchschnittlich 102 Strom- und 37 Gasanbietern auswählen.

Mit dem Inkrafttreten der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verringert sich die Vergütung für neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Spitzenleistung von bis zu 30 Kilowatt von 28,74 Cent auf 24,43 Cent. Weitere Neuerung: Künftig müssen auch Fernseher mit dem Energieeffizienz-Label versehen werden. dapd/dpa

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800 Jahre Breiten Alsfassen und Breiten waren einst selbstständige Orte und kamen 1859 zu St. Wendel. Während sich der Begriff Alsfassen erhalten hat, ist Breiten ein fast vergessener Stadtteil. Vor 800 Jahren ist das Dorf erstmals erwähnt worden.
800 Jahre Breiten Alsfassen und Breiten waren einst selbstständige Orte und kamen 1859 zu St. Wendel. Während sich der Begriff Alsfassen erhalten hat, ist Breiten ein fast vergessener Stadtteil. Vor 800 Jahren ist das Dorf erstmals erwähnt worden.