Stromanbieter-Wechsel schwer gemacht

Saarbrücken/Dillingen. Der Wechsel des Stromanbieters kann durchaus eine leidvolle Erfahrung mit sich bringen. Darauf weist unser Lesers Hans Dittgen aus Dillingen hin, der vor einigen Monaten erfolglos versucht hat, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Herr Dittgen bezog bis Ende Juni seinen Strom von der Energie Saar-Lor-Lux, wollte aber gerne zum 1

Saarbrücken/Dillingen. Der Wechsel des Stromanbieters kann durchaus eine leidvolle Erfahrung mit sich bringen. Darauf weist unser Lesers Hans Dittgen aus Dillingen hin, der vor einigen Monaten erfolglos versucht hat, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Herr Dittgen bezog bis Ende Juni seinen Strom von der Energie Saar-Lor-Lux, wollte aber gerne zum 1. Juli zum Billig-Anbieter Flexstrom wechseln, den er über ein Verbraucherportal als günstigen Anbieter ermittelt hatte. "Am 21. Mai habe ich über das Portal einen Auftrag zur Kündigung des Vertrages bei Energie Saar-Lor-Lux zum 30. Juni und zum Neubezug bei Flexstrom ab dem 1. Juli erteilt", beschreibt Dittgen den Ablauf. Wenige Tage später bekam er von Flexstrom eine Vertragsbestätigung mit einer Zahlungsaufforderung. "Die Belieferung war für den 1. Juli in Aussicht gestellt", so Dittgen.Statt des Stroms des Berliner Anbieters bekam Dittgen zu seiner Überraschung aber ab Juli Strom von den Stadtwerken Dillingen - zum teuren Grundversorgertarif. Die Voraussetzungen für eine Stromlieferung durch Flexstrom seien nicht erfüllt, teilten ihm die Stadtwerke mit. Flexstrom wiederum gab an, die Stadtwerke hätten die Verzögerung zu verantworten. Nach mehreren Rückfragen bei der Hotline von Flexstrom und einer Aufforderung per Einschreiben, die Angelegenheit zu klären, habe ihm Flexstrom eine Belieferung ab November in Aussicht gestellt.Die Stadtwerke Dillingen stellten auf Anfrage der SZ klar, dass der Fehler durch unvollständige An- und Abmeldungsdaten begründet gewesen sei. Zwar hätten die Stadtwerke eine Anmeldung zum Juli von Flexstrom bekommen, die Abmeldung des Vorversorgers habe aber noch nicht vorgelegen. Sie hätten deshalb der Anmeldung widersprechen müssen und Herrn Dittgen als Grundversorger mit Strom beliefern müssen. Für einen erneuten Wechsel zum 1. August habe zwar die Abmeldung aber keine erneute Anmeldung durch Flexstrom vorgelegen. "Die ist aber nach einer Ablehnung zwingend erforderlich", sagt Christian Labouvie von den Stadtwerken Dillingen. Zum 1. November sei allerdings die Belieferung durch den gewünschten Anbieter Flexstrom gesichert.Flexstrom hat zugesagt, die durch die Grundversorgung entstandenen Mehrkosten zu übernehmen, sollte die Belieferung durch die Berliner erst ab November möglich sein.Unabhängig von solchen Abstimmungsproblemen, die für den Verbraucher nicht ersichtlich und letztlich auch sehr ärgerlich sind, rät die saarländische Verbraucherzentrale beim Wechsel zu Billiganbietern generell zur Vorsicht. Gerade bei Anbietern, die wie Flexstrom Vorkasse verlangen, sei das Insolvenzrisiko häufig hoch. Im Fall einer Pleite sei der im Voraus entrichtete Betrag verloren. Auch lägen - speziell beim Anbieter Flexstrom - Beschwerden vor, dass häufig schon nach kurzer Vertragslaufzeit der Preis kräftig erhöht werde, falls nicht im Voraus eine Preisstabilitätsgarantie abgeschlossen wurde. jwoDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Hans Dittgen aus Dillingen. Sie haben auch Ärgerliches und Spannendes zu erzählen oder sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 5 95 98 00, Mails an leser-reporter@sol.de.

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