Strom wird im Saarland ab 2013 wohl teurer

Saarbrücken. Zuerst die gute Nachricht: Die Mehrzahl der saarländischen Energieversorger hält die Strompreise in diesem Jahr stabil. Nur neun von 23 Unternehmen haben die Preise in diesem Jahr bereits angehoben. Die meisten haben die Tarife seit Januar 2011 konstant gehalten. Die jüngste Tariferhöhung hat Energis Anfang August umgesetzt

Saarbrücken. Zuerst die gute Nachricht: Die Mehrzahl der saarländischen Energieversorger hält die Strompreise in diesem Jahr stabil. Nur neun von 23 Unternehmen haben die Preise in diesem Jahr bereits angehoben. Die meisten haben die Tarife seit Januar 2011 konstant gehalten.Die jüngste Tariferhöhung hat Energis Anfang August umgesetzt. Bei 4000 Kilowattstunden Jahresverbrauch verlangt das Saarbrücker Unternehmen nun über sechs Prozent mehr. Die Stadtwerke Völklingen wollen zum 1. September die Tarife in ähnlicher Größenordnung anheben. 4000 Kilowattstunden kosten dann 1129 Euro. Das ist der höchste Preis der Regionalversorger für diese Strommenge.

Dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Das ist die schlechte Nachricht. Keines der regionalen Unternehmen konnte auf SZ-Anfrage garantieren, dass die Strompreise auch im nächsten Jahr beibehalten werden. Die meisten gehen von einer Erhöhung Anfang 2013 aus. Wann genau und um wie viel Cent, darauf können sich die Versorger nach eigener Aussage noch nicht festlegen. Das hänge vor allem von der Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zur Ökostromförderung ab. Deren Neuberechnung wird im Herbst veröffentlicht.

Die Versorger gehen von einer nicht geringfügigen Erhöhung aus: Im Moment liege die Umlage bei 3,59 Cent. Derzeit werde ein Wert von über fünf Cent diskutiert. Das sei eine Kostensteigerung, die die Versorger nicht zu verantworten haben. "Die Umlage muss pro abgegebener Kilowattstunde bezahlt werden", sagt Ulrich Fischer, Geschäftsführer der Stadtwerke Merzig. Daher werde auch der Strompreis genau um die Steigerung der Umlage erhöht. Marcel Dubois, Geschäftsführer der Kommunalen Energie- und Wasserversorgung (KEW) Neunkirchen weist darauf hin, dass die EEG-Umlage nicht die einzige Abgabe sei. "Der reine Energiepreis, der sich über die Strombörse bildet, macht in den Gesamtkosten für einen Haushaltskunden lediglich 30 Prozent der Kosten aus."

Die KEW Neunkirchen und die Gemeindewerke Kirkel bieten zurzeit den günstigsten saarländischen Strom für 4000 Kilowattstunden im Jahr (s. Tabelle). In Kirkel könne das auch an der Größe des Unternehmens liegen, sagt der Geschäftsführer der Gemeindewerke Kirkel, Michael Schneider: "Bei uns ist der Verwaltungsaufwand geringer."

Wer nach einem günstigeren Stromanbieter sucht, kann sich im Internet auf Vergleichsportalen, wie etwa www.verivox. de, www.toptarif.de oder www.check24.de informieren.

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