Strom für Prokon-Kunden ist gesichert

Saarbrücken · Das insolvente Versorgungsunternehmen Prokon kann seine Stromkunden zunächst weiter beliefern. Das geht aus einer Umfrage unter saarländischen Stadt- und Gemeindewerken hervor.

Kunden des Windpark-Betreibers und Stromlieferanten Prokon müssen sich keine Sorgen um ihre Stromversorgung machen. Saarländische Netzbetreiber beabsichtigen zurzeit nach eigenen Angaben nicht, laufende Verträge mit Prokon zu kündigen und dem Unternehmen damit den Netzzugang zu verwehren. 16 Netzunternehmen aus dem Saarland augrund einer Anfrage unserer Zeitung an, Lieferantenrahmenverträge mit Prokon zu haben und sie aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen kann seine Stromkunden also weiter beliefern.

Am 22. Januar hatte Prokon Insolvenz angemeldet. In einem offenen Brief auf der Homepage des Unternehmens informierte Prokon seine Stromkunden darüber, dass einzelne Netzbetreiber aufgrund des vorläufigen Insolvenzverfahrens ihre Verträge kündigen. Die betroffenen Kunden würden automatisch in die Grundversorgung des örtlichen Energieversorgers übernommen. Nach Angaben von Sarah Schmitt von den Stadtwerken Saarbrücken ist ein Netzbetreiber, dessen Netz Prokon für seine Stromlieferung nutzt, bei der Kündigung eines solchen Vertrags an die Vorgaben der Bundesnetzagentur gebunden: Er müsse die betroffenen Kunden anschreiben und auf die Grund- beziehungsweise Ersatzversorgung hinweisen. Die Kunden bekämen auch vom jeweiligen Grundversorger ein Schreiben zugestellt.

Helmut Bier von der Energis Netzgesellschaft sagt: "Wir haben erst dann einen Grund zur Kündigung, wenn Prokon nicht mehr zahlt. Prokon-Kunden können aber, falls sie nach einer Kündigung in eine automatische Grundversorgung übernommen werden, jederzeit ohne Kündigungsfrist von der ersatzweisen Grundversorgung zu einem anderen Anbieter wechseln." Einen problemlosen und schnellen Wechsel bestätigt auch Michael Abel von der KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung Neunkirchen. Einzelne Netzbetreiber wie die Pfalzwerke, die Gemeindewerke Kirkel, die Stadtwerke Homburg und die St. Wendeler SSW Netz haben Prokon aufgefordert, eine Sicherheit für das Netznutzungsentgelt zu leisten. Volker Schirra von der NWS Netzwerke Saarwellingen GmbH und der NWW Netzwerke Wadern GmbH sagte, der Insolvenzverwalter von Prokon habe bis Ende Februar alle Zahlungen zugesichert, die Verträge blieben also bestehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort