Streit über Sonntags-Zustellung bei der Deutschen Post

Bonn · Im Tarifstreit bei der Post sorgt die Sonntags-Zustellung liegen gebliebener Briefe und Pakete für neuen Ärger. Die Deutsche Post hatte bundesweit Mitarbeiter und Aushilfskräfte aufgerufen, wegen des unbefristeten Streiks noch nicht zugestellte Sendungen am Sonntag zu verteilen.

Die Gewerkschaft Verdi prangerte die Aktion als "ungesetzlich" an. Der Streik geht heute bereits in die dritte Woche, ein Ende ist nicht in Sicht.

Mehr als 25 000 Mitarbeiter sind Gewerkschaftsangaben zufolge im Ausstand, die Folge seien teilweise "chaotische Verhältnisse". Dagegen sagte eine Post-Sprecherin, trotz des Ausstands würden rund 80 Prozent der Briefe und Pakete pünktlich zugestellt. Weil man den Service aber auch in Streikzeiten möglichst hochhalten wolle, habe man sich für eine Zustellung am Sonntag entschieden.

Verdi in Nordrhein-Westfalen forderte die Behörden auf, die nicht genehmigte, "ungesetzliche Sonntagsarbeit bei der Deutschen Post AG zu unterbinden". Uwe Speckenwirth, Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste, sagte, allein 260 Paketzusteller aus Nordrhein-Westfalen seien gestern mit "sanftem Druck und 100 Euro Zulage nach Düsseldorf beordert" worden, um an der Sonderaktion teilzunehmen. Eine Unternehmenssprecherin erklärte: "Wir halten uns an alle gesetzlichen Regelungen." Dazu, wie viele Freiwillige sich wo beteiligten, machte sie keine Angaben.

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