Streit bei Freihandelsgesprächen – EU-Kommissar kritisiert USA
Washington · Das Reizthema Investitionsschutz hat bei Gesprächen über eine Freihandelszone zwischen der EU und den USA für heftige Kontroversen gesorgt. Bei einer Anhörung von Interessengruppen in Arlington bei Washington äußerten Kritiker erneut heftige Bedenken, ein allzu freizügiger Freihandel könne nationale Standards praktisch außer Kraft setzen.
Auch EU-Kommissar Karel de Gucht äußerte sich kritisch zu den Verhandlungen. Er warf den USA vor, die seit Monaten andauernden Gespräche durch die NSA-Spionageaffäre zu belasten. "Die NSA-Affäre hat viel Misstrauen erzeugt", sagte de Gucht der "Süddeutschen Zeitung". De Gucht meinte aber, die europäischen Gesundheits- und Umweltstandards würden durch das Abkommen nicht gesenkt. Gegenteilige Behauptungen seien "komplette Lügen". Bei den Gesprächen in Arlington konnten sich über 70 Interessengruppen zu Wort melden, darunter Verbrauchergruppen und Gewerkschaften.