Streiks am Frankfurter Flughafen gehen weiter

Frankfurt. Reisende an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt müssen sich zum Wochenbeginn wieder auf Flugausfälle und Wartezeiten einstellen. Nach dem Abbruch der Tarifgespräche mit dem Flughafenbetreiber Fraport wollen die knapp 200 Lotsen und Kontrolleure des Vorfelds erneut tagelang streiken. Der Streik begann wie angekündigt gestern Abend um 21 Uhr

Frankfurt. Reisende an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt müssen sich zum Wochenbeginn wieder auf Flugausfälle und Wartezeiten einstellen. Nach dem Abbruch der Tarifgespräche mit dem Flughafenbetreiber Fraport wollen die knapp 200 Lotsen und Kontrolleure des Vorfelds erneut tagelang streiken. Der Streik begann wie angekündigt gestern Abend um 21 Uhr. Die Mitglieder der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sind dazu aufgerufen, bis Donnerstagfrüh fünf Uhr im Ausstand zu bleiben. Mit dem neuen Streikaufruf der GdF geht der erbitterte Arbeitskampf mit dem Flughafenbetreiber Fraport um höhere Löhne für die Vorfeld-Mitarbeiter in eine weitere Runde. In den ersten fünf Streiktagen hatte Fraport mit Hilfe von Aushilfskräften mehr als 80 Prozent der Flüge abgefertigt und den Streik damit weitgehend ins Leere laufen lassen. "Wir werden uns noch verbessern", sagte gestern ein Flughafensprecher.Für heute waren vom Rhein-Main-Airport aus knapp 1300 Flüge geplant. Die Lufthansa, der Hauptnutzer des Rhein-Main-Flughafens, nahm aber vorsichtshalber bereits rund 140 Flüge von und nach Frankfurt für diesen Tag aus dem Flugplan. Langstreckenflüge würden an allen Streiktagen weitestgehend planmäßig abgefertigt, hieß es.

Die Vorfeld-Beschäftigten hatten zuletzt fünf Tage lang die Arbeit niedergelegt. Dadurch fielen insgesamt etwa 1200 Flüge von und nach Frankfurt aus. Die Gewerkschaft will deutlich höhere Gehälter und verkürzte Arbeitszeiten für die Lotsen und Kontrolleure durchsetzen, die auf dem Vorfeld etwa die Flugzeuge an ihre Positionen dirigieren. Das Angebot von Fraport sei schlechter gewesen als vor dem Schlichterspruch, den der Flughafenbetreiber abgelehnt hatte, erklärte GdF-Sprecher Matthias Maas zum Grund der neuen Streiks. Dabei sei die Vorfeldaufsicht, deren Mitarbeiter die Flugzeuge einweisen, nicht einmal Teil der Offerte gewesen. Die GdF sieht den Schlichterspruch als Grundlage einer Einigung an.

Die Flughafen-Betreibergesellschaft Fraport erklärte gestern, die GdF-Führung habe sich "mit überzogenen Forderungen vergaloppiert". Arbeitsdirektor Herbert Mai forderte die Gewerkschaft auf, ihre Haltung zu überdenken. "In den Verhandlungen haben wir ein gutes Angebot gemacht und aus unserer Sicht das Maximale geboten", sagte Mai. Die Forderungen der GdF "im hohen zweistelligen Prozentbereich" sprengten das Gehaltsgefüge der anderen Mitarbeiter. dapd

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