Stonehenge in Sulzbach
Sulzbach. Der Bellon-Wettbewerb versteht sich als instrumentenübergreifende Konkurrenzveranstaltung des Nachwuchses. 20 Teilnehmer aus sieben Nationen hatten sich gemeldet, von denen nach Wertungsvorspielen sechs übrig blieben, die mit ersten, zweiten und Förderpreisen ausgezeichnet wurden.Das Niveau ließ Formbewusstsein und technische Brillanz erkennen
Sulzbach. Der Bellon-Wettbewerb versteht sich als instrumentenübergreifende Konkurrenzveranstaltung des Nachwuchses. 20 Teilnehmer aus sieben Nationen hatten sich gemeldet, von denen nach Wertungsvorspielen sechs übrig blieben, die mit ersten, zweiten und Förderpreisen ausgezeichnet wurden.Das Niveau ließ Formbewusstsein und technische Brillanz erkennen. Die Förderpreis-Trägerin Elisabeth Hartschuh aus Waiblingen etwa, die, begleitet von Thomas Layes am Klavier, Frank Martins Ballade vortrug, gefiel mit weichem, anschmiegsamem Ton und lyrischer Ausdruckstiefe. Der 2. Preisträger Fjölnir Olafsson besitzt mit seinen 21 Jahren schon eine Bariton-Stimme, um deren Resonanz und Lagen-Umfang ihn mancher gestandene Opernsänger beneiden könnte. Von Grigor Asmaryan begleitet, sang er Arien und Lieder von Bellini, Mozart, Hugo Wolf und Karl Runolfsson - mit hervorragender Atemtechnik und tadelloser Artikulation. Der Wiener Cellist Thomas Auner, 1. Preisträger, verwöhnte - auch im höchsten Diskant - mit mustergültiger Tonreinheit. Das will etwas heißen, denn im Adagio aus Dvoraks h-Moll-Cellokonzert muss "schön" und leidenschaftlich zugleich gesungen werden. Nur in der jazzgeschwängerten, sehr flotten Beilage "Stonehenge for Cello solo" von Peter Pejtsik schlichen sich kleine Patzer ein.
Die Cellistin Theresa Rosendorfer aus Schrobenhausen, Förderpreisträgerin, brillierte, begleitet von Thomas Layes, mit Paganinis sündhaft schweren Rossini-Variationen auf einer Saite in sicherem und reinem Stil. Die in Saarbrücken geborene 2. Preisträgerin Laura Demjan (Sopran) hatte mit Liedern von Schubert und Gounod keine Schwierigkeiten, ihre ausdruckskräftige Stimme bewegte sich trefflich in den lyrischen Girlanden. Für den flotten Kehraus sorgte die Metzer Geigerin Chloé Kiffer, begleitet von Thomas Layes, mit Mozarts C-Dur-Rondo KV 373 und Strawinskys Violinkonzert. Mit technischer Ausgefeiltheit waren die rhythmischen Fußangeln bei Strawinsky keine Gefahr. pes