Steag-Betriebsrat: Klimaschutzabgabe bedroht 700 Saar-Jobs

Berlin/Saarbrücken · Die geplante Klimaschutzabgabe für Kohlekraftwerke hat am Wochenende für Proteste bei Befürwortern und Gegnern des Kohlestroms gesorgt.

Tausende Gegner und Befürworter einer Klimaschutzabgabe für Kohlekraftwerke sind am Wochenende in Deutschland auf die Straße gegangen. In Berlin folgten nach Schätzungen der Veranstalter rund 15 000 Menschen einem Aufruf verschiedener Gewerkschaften zum Protest gegen die Abgabe, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) von den Betreibern alter Kohlekraftwerke in Zukunft erheben will.

Rund 6000 Kohle-Gegner bildeten am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen eine kilometerlange Menschenkette. Zu der Kundgebung am Samstag vor dem Kanzleramt hatten die Gewerkschaften IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sowie Verdi aufgerufen. Sie stellen sich gegen die Kohleabgabe, weil sie Arbeitsplatzverluste und einen Strukturwandel in den Braunkohlerevieren befürchten. Gabriels Pläne wären "nichts anderes als der kurzfristige Ausstieg aus der Braunkohle", sagte IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis auf der Kundgebung. Mit dem Abschalten der Kraftwerke wäre der "soziale Blackout ganzer Regionen" verbunden.

Auch Mitarbeiter der saarländischen Kraftwirtschaft beteiligten sich an der Demonstration. Rund 100 Beschäftigte des Kraftwerksbetreibers Steag Power Saar (SPS) demonstrierten in Berlin gegen Gabriels Pläne. "Wenn es zu weiteren Abgaben für die Kohleverstromung kommt, bedeutet dies das Ende der konventionellen Stromerzeugung an der Saar ", so SPS-Betriebsratschef Andreas Detemple. ,,Dies würde zu einer weiteren Erhöhung der Strompreise und zu einer Vernichtung von rund 700 Arbeitsplätzen im Saarland führen."

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