Stahlindustrie startet 2016 mit geringerer Produktion

Düsseldorf/Saarbrücken · Die Stahlproduktion in Deutschland sinkt wegen weltweiter Überkapazitäten und Billig-Stahl aus China weiter. Darauf verweist die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Die deutsche Stahlindustrie reagiert auf die weltweiten Überkapazitäten mit einer geringeren Produktion. Im Januar musste sie nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl einen Rückgang um zwei Prozent auf 3,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Im Dezember war die Produktion bereits um 8,3 Prozent eingebrochen.

Indes mehren sich auch im Saarland Stimmen, die die EU-Kommission zum Einschreiten gegen Billig-Importe aus China und den Verstoß gegen Umweltstandards auffordern. Würde CO{-2}-relevante Produktion in Länder mit niedrigeren Klimaschutzanforderungen verlagert, so sei dies "im globalen Maßstab ganz klar ein ökologischer Irrweg", sagt Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ). "Wir wollen, dass das Saarland ein leistungsfähiger Industrie- und Energiestandort bleibt", so Rehlinger, die den Stahl-Aktionstag der Stahlarbeiter im April begrüßt.

Es sei Aufgabe der EU, mit Schutzzöllen für einen fairen Wettbewerb zu sorgen und die Arbeitsplätze zu schützen, argumentiert der Fraktionschef der Linken im Landtag, Oskar Lafontaine . Es könne nicht sein, dass "sauber arbeitende Stahlwerke auf Grund der weltweiten Konkurrenz, vor allem aus China, schließen müssen, weil dort andere Umweltstandards gelten". Auch Saar-Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich fordert die EU auf, Anti-Dumpingverfahren zu beschleunigen und gegen unerlaubte Subventionen vorzugehen, um "den erheblichen Wettbewerbsnachteil der europäischen Standorte gegenüber China zu vermindern".

Der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg bittet Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU ) in einem Brief um Unterstützung, "damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie erhalten bleibt". Ohne die Stahlbetriebe und "die hieraus resultierenden Steuereinnahmen sind wir kaum in der Lage, in die Zukunft unserer Stadt zu investieren", schreibt Berg.

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