Staatsorchester: Wenn Blech zeigt, was in ihm steckt

Saarbrücken. Das Saarländische Staatsorchester scheint momentan auf Nachwuchstalente zu setzen. Nachdem beim jüngsten Sinfoniekonzert Cellistin Sol Gabetta für Furore gesorgt hatte, durfte sich am Montag in der Congresshalle mit Geigerin Patricia Kopatchinkskaja eine weitere junge Künstlerin präsentieren, die seit kurzem auf dem Klassikmarkt von sich reden macht

Saarbrücken. Das Saarländische Staatsorchester scheint momentan auf Nachwuchstalente zu setzen. Nachdem beim jüngsten Sinfoniekonzert Cellistin Sol Gabetta für Furore gesorgt hatte, durfte sich am Montag in der Congresshalle mit Geigerin Patricia Kopatchinkskaja eine weitere junge Künstlerin präsentieren, die seit kurzem auf dem Klassikmarkt von sich reden macht. Nach eigenen Angaben dem modernen Violinrepertoire sehr zugetan, hat Kopatchinskaja jedoch auch kein Problem, Einspielungen mit Originalklang-Ensembles aufzunehmen. Derartige Selbstverpflichtungen bergen immer die Gefahr, alles ein bisschen, aber nichts in wirklich letzter Konsequenz zu verfolgen. Genau das war auch die Essenz ihres Auftritts mit Mozarts D-Dur Violinkonzert auf dem Klappnotenpult. Kopatchinskaja brauchte ihre Zeit, bis sie sich entschlossen hatte, in welche Richtung ihr Mozart gehen sollte. Das Ganze erhielt aber eine sehr spontane Note und eine unkonventionelle Kadenz.Die wahre Attraktion war jedoch das Staatsorchester. Unter der Leitung von Gastdirigent Graham Jackson hatte sich der Klangkörper mit Brittens "Sinfonia da Requiem" und Elgars erster Sinfonie zwei Schwergewichte vorgenommen. Eine gute Gelegenheit für das Staatsorchester-Blech, um zu zeigen, was in ihm steckt. Homogenität, erfreuliche Präzision und eine gewisse Spritzigkeit charakterisierte auch den Rest des Ensembles. Ermüdungserscheinungen gab es allenfalls im Publikum. Gegen die offenkundigen Schwächen einer Partitur kann auch ein motiviertes Orchester nichts ausrichten, aber es stellte sich ebenfalls die Frage, ob Graham nicht ein wenig mehr Gestaltungswillen hätte zeigen können. sad

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