"Zwischen uns passt kein Blatt"

Minsk. Als Sportvorstand Matthias Sammer mit den Bayern-Bossen noch beim Bankett am Tisch saß, hatte sich Trainer Jupp Heynckes mit der Mannschaft längst aus dem Saal verabschiedet. Das 1:3 des Münchner Fußball-Bundesligisten am Dienstagabend beim FC BATE Borissow in der Champions League war einigen bitter aufgestoßen. Es war die erste Saisonpleite für die Bayern. Alexandr Pawlow (23

Minsk. Als Sportvorstand Matthias Sammer mit den Bayern-Bossen noch beim Bankett am Tisch saß, hatte sich Trainer Jupp Heynckes mit der Mannschaft längst aus dem Saal verabschiedet. Das 1:3 des Münchner Fußball-Bundesligisten am Dienstagabend beim FC BATE Borissow in der Champions League war einigen bitter aufgestoßen. Es war die erste Saisonpleite für die Bayern. Alexandr Pawlow (23. Minute), Witali Rodionow (78.) und Renan Bressan (90.+4) trafen für BATE. Franck Ribery (90.+1) traf für die Münchner, die 62 Prozent Ballbesitz hatten.

Die Aussagen von Heynckes vor dem Spiel in Minsk über die jüngste Sammer-Kritik hatten für Schlagzeilen gesorgt. Nach einer kurzen Nacht untermauerte Heynckes gestern seine Kritik. "Ich weiß aus Erfahrung, dass es ganz wichtig ist, diese Dinge in geschlossenen Räumen zu artikulieren und nicht so nach draußen. Das ist Populismus, und den können wir nicht gebrauchen", erklärte Heynckes morgens am Flughafen in Minsk. Sammer hatte trotz des 2:0-Erfolgs in der Bundesliga bei Werder Bremen öffentlich Kritik an den Spielern geübt.

Gestern schließlich legten beide in einem Treffen am Nachmittag ihre Unstimmigkeiten bei. Nach dem Auslaufen auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße hatten sie sich zusammengesetzt. "In der Sache hat zwischen uns nie Uneinigkeit geherrscht. Wir arbeiten beide mit vollem Herzen und vollem Engagement für Bayern München", sagte Heynckes. Alle würden gemeinsam an einem Strang ziehen, fügte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz-Rummenigge hinzu, der bei dem Gespräch ebenfalls zugegen war.

"Ich arbeite mit Jupp Heynckes jetzt seit Saisonbeginn täglich und sehr intensiv zusammen. Nicht unerfolgreich, wie die Leistungen zeigen. Ich wiederhole mich: Zwischen uns passt kein Blatt. Mögliche Unstimmigkeiten haben wir heute ganz schnell beigelegt", sagte Sammer. "Ich finde, dass die Kritik überzogen war. Ich finde, wir sollen die Kritik intern machen und nicht extern", hatte Heynckes zuvor gesagt. Bayern-Präsident Uli Hoeneß forderte die beiden auf, "ihre Meinungsverschiedenheiten intern auszutragen". Allerdings betonte er auch, die zutage getretenen Differenzen würden überbewertet.dpa/dapd

Foto: dapd

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