Zwischen Titeltraum und Abstiegsangst

Mönchengladbach. Die Meisterschaft zum Greifen nahe, den Abstieg vor Augen: Im Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund an diesem Samstag, 18.30 Uhr, könnten die Vorzeichen kaum unterschiedlicher sein. Dortmund fehlt ein kleiner Schritt zum Titelgewinn, Mönchengladbach kämpft um den Klassenverbleib

Mönchengladbach. Die Meisterschaft zum Greifen nahe, den Abstieg vor Augen: Im Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund an diesem Samstag, 18.30 Uhr, könnten die Vorzeichen kaum unterschiedlicher sein. Dortmund fehlt ein kleiner Schritt zum Titelgewinn, Mönchengladbach kämpft um den Klassenverbleib. Eine Entscheidung im Kampf um die Meisterschale - sofern der Tabellenzweite Bayer Leverkusen zuvor nicht gegen 1899 Hoffenheim gewinnen konnte - wollen die Gastgeber verhindern. "Ich habe keine Lust, dass der BVB bei uns den Titel holt. Das werden wir ihnen versauen", sagte Vize-Präsident Rainer Bonhof.Trotz der ungleichen Voraussetzungen sind beide Clubs zuversichtlich. "Wir wissen, dass wir alles klar machen können. Wenn wir unsere Leistung bringen, kann uns keiner schlagen", sagte Dortmunds Kevin Großkreutz. Der Tabellenletzte aus Mönchengladbach sieht sich aber nicht chancenlos. "Ich gönne Dortmund die Meisterschaft. Aber es wäre schön, wenn sie zu Hause feiern könnten. Wir wollen die Punkte hierbehalten", sagte Sportdirektor Max Eberl. Doch nach dem Heimsieg am Sonntag gegen den SC Freiburg (3:0) und dem 1:5 von Leverkusen bei Bayern München strahlt der Spitzenreiter ungeachtet der Tatsache, dass wichtige Spieler fehlen, Optimismus aus. "Wir wollen das Ding holen, und das geht nur, wenn wir voll konzentriert sind. Warum sollten wir als Erster auch nachlassen?", sagte Abwehrspieler Mats Hummels. Dabei müssen die Dortmunder in Shinji Kagawa, Nuri Sahin und vermutlich auch Lucas Barrios auf drei ihrer Besten verzichten. Doch im mit 54 057 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park trifft die schwächste Heim- auf die beste Auswärtself. Und die Gastgeber rechnen mit 14 000 Dortmund-Fans, die Polizei erwartet 20 000.

Die Mönchengladbacher Borussia stellt sich sportlich auf alles ein. Eine Niederlage würde noch nicht den Abstieg bedeuten, die Hoffnung auf den Klassenverbleib hätte kaum noch Nahrung. Seit dem Amtsantritt von Lucien Favre, der im Februar Michael Frontzeck ablöste, konnten die zuvor zu Hause sieglosen "Fohlen" aber immerhin drei der vergangenen vier Heimspiele gewinnen.

"Dortmund ist die beste Mannschaft in Deutschland. Die haben viele Qualitäten, wir wissen das. Wir müssen sehr organisiert sein", sagte Favre. Und trotz aller guten Voraussetzungen sind die Dortmunder Überflieger gewarnt. "Die Ausgangsposition hat sich verbessert, aber wir sind noch nicht durch. Gladbach kämpft ums Überleben, da weiß man, was uns erwartet", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Auch Trainer Jürgen Klopp ist sich bewusst, dass der Existenzkampf ungeahnte Kräfte freisetzen kann: "Wir werden zu spüren bekommen, dass Gladbach dieses Ziel erreichen will."

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