Basketball Zweite Saisonhälfte soll weniger turbulent sein

Saarlouis · Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals liegen aktuell nicht auf einem Playoff-Platz. Am Sonntag beginnt bereits die Rückrunde.

 Die Spielerinnen der Saarlouis Royals haben in dieser Saison seltener gewonnen als erhofft. Der Einzug in die Playoffs ist nicht sicher.

Die Spielerinnen der Saarlouis Royals haben in dieser Saison seltener gewonnen als erhofft. Der Einzug in die Playoffs ist nicht sicher.

Foto: Ruppenthal

Eins war es in diesem Jahr bei den Saarlouis Royals mit Sicherheit nicht: ruhig. Die Bundesliga-Basketballerinnen haben eines der ereignisreichsten Halbjahre ihrer Vereinsgeschichte hinter sich – struktureller Neuanfang, sportlicher Fehlstart, frühes Pokal-Aus, Rücktritt des Vorstands, öffentliche Beschwerden des Trainers, zwei Abgänge mitten in der Saison. Die vergangenen drei Monate waren turbulent in Saarlouis. „Das ganze Umfeld war unruhig, die Rahmenbedingungen haben am Anfang der Saison nicht gepasst – und sowas wirkt sich natürlich auf eine unerfahrene Mannschaft aus“, sagt Royals-Trainer Hermann Paar: „Aber jetzt hat sich alles wieder eingefangen. Der Verein wird ordentlich geführt, und das Sportliche steht im Vordergrund.“

Das ist für die Royals fast schon etwas Neues. Denn schon vor Beginn der Spielzeit standen die Saarlouiserinnen in den Schlagzeilen, nach dem Rückzug des Hauptgeldgebers wurde der Verein neu gegründet und ging jetzt als BC Saarlouis an den Start. Die neue Konstellation hielt aber nur wenige Wochen – Anfang November verkündete der bisherige Vorsitzende Marc Tepest, dass er sich gemeinsam mit seiner Frau aus dem Vorstand zurückziehen würde. Die Royals standen jetzt nur noch mit einem Vorstandsmitglied da, gleichzeitig wurden die Forderungen von Trainer Paar nach neuen Spielerinnen sowie Vorwürfe gegen die Vereinsführung immer lauter. Doch statt weitere zu verpflichten, musste der Verein zusehen, wie mit Maaja Bratka und Lee Stringfield zwei Neuzugänge nur Wochen nach Saisonbeginn wieder weg waren.

Und auch sportlich lief es nicht rund. Nach einem überzeugenden Auftritt gegen Aufsteiger Eisvögel Freiburg gab es in den folgenden acht Spielen nur noch einen Sieg, darunter das bittere Aus gegen Ligakonkurrent Keltern im Pokal. „Ich ärgere mich seitdem jedes Pokal-Wochenende, an dem wir nicht spielen“, sagt Trainer Paar, der sich vor allem über die willkürliche Auslosung des Deutschen Basketball-Bundes echauffiert.

Seitdem mit Ralf Anstätt und Markus Hollecker der neue Vorstand vorübergehend gebildet ist und Neuwahlen angesetzt sind, läuft es bei den Royals aber wieder auf dem Spielfeld. Sechs Punkte gab es aus den vergangenen vier Partien, die Royals haben wieder Spaß am Basketball – allen voran Sabine Niedola. 236 Punkte hat die Lettin in der laufenden Saison erzielt, der mit Abstand beste Wert der gesamten Liga. Daneben haben sich aber auch die jungen Talente Anne Simon und Helena Eckerle sowie die Neuzugänge Nadjeschda Ilmberger und Paige Crozon gut entwickelt.

An diesem Sonntag (15 Uhr) steht mit der Partie gegen den Herner TC für die Saarlouiserinnen das erste Heimspiel der Rückrunde auf dem Programm. Nach elf gespielten Partien stehen die Royals vor dem Rückrundenstart auf Tabellenplatz neun und damit nicht auf einem Playoff-Platz. Da fünf der ersten sechs Spiele im kommenden Jahr auswärts stattfinden, sollte gegen die favorisierten Hernerinnen also am besten gepunktet werden, bevor es in die Winterpause geht.

 Royals-Trainer Hermann Paar ist ein wenig zufriedener.

Royals-Trainer Hermann Paar ist ein wenig zufriedener.

Foto: Ruppenthal

Dann wird wohl wieder das gleiche Personal wie in der Hinrunde auf dem Parkett stehen. „Wenn der Verein noch ein, zwei Sponsoren findet, die Spielerinnen zu verpflichten bereit sind, kann das schon ganz anders aussehen“, sagt Trainer Paar mit Blick auf die Meisterschafts-Endrunde, in der die Royals eigentlich durchstarten wollten. „Ich wüsste schon, wen ich gern haben würde. Aber es sieht nicht danach aus“, schränkt Paar ein.

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