Kayseri. Kein Kobe Bryant, kein Pau Gasol und auch kein Dirk Nowitzki: Die Basketball-Weltmeisterschaft in der Türkei wird von vielen Experten als Übergangs-Turnier angesehen. Zahlreiche NBA-Stars gönnen sich eine Pause. Erst im kommenden Sommer, wenn in den einzelnen Konföderationen die Tickets für die Olympischen Spiele in London 2012 vergeben werden, wollen sie in ihre jeweiligen Nationalteams zurückkehren. So auch Deutschlands Superstar Nowitzki. "Anders als im Fußball gibt es bei uns eben ein olympisches Turnier für die Profis", zeigt Bundestrainer Dirk Bauermann Verständnis für die Absagen. Dennoch tummeln sich in der Türkei noch unzählige Superstars oder Spieler, die sich auf dem besten Weg dorthin befinden. Bauermann spricht deshalb weiter von einem "sensationell guten Event". Spanien, Griechenland, Argentinien, die Türkei und die USA — die Zahl der Favoriten auf den WM-Titel ist größer denn je. Besonders motiviert starten die US-Amerikaner in das Turnier. 16 Jahre ist es her, dass die vermeintliche besten Basketballer der Welt letztmals den WM-Titel geholt haben. Und auch wenn kein einziger Spieler aus jenem Team, das vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Peking mit Lebron James, Kobe Bryant und Dwyane Wade Gold gewann, in der Türkei dabei ist, strotzen die NBA-Stars vor Selbstvertrauen. "Viele halten uns für ein B-Team, doch genau das haben wir den Jungs gesagt", setzt US-Basketball-Direktor Jerry Colangelo auf die Ehre seiner Mannschaft, in der Kevin Durant von den Oklahoma City Thunder der Superstar ist. Bei ihrer Generalprobe setzten die US-Boys ein deutliches Ausrufezeichen und deklassierten Titelkonkurrent Griechenland in Athen mit 87:59. Fürchten muss das Team von Trainerfuchs Mike Krzyzewski vor allem Titelverteidiger Spanien. Zwar fehlt auch den Iberern mit Pau Gasol vom NBA-Meister Los Angeles Lakers der unbestrittene Anführer und Leistungsträger. Der Kader von Trainer Sergio Scariolo liest sich dennoch wie ein Who-Is-Who des europäischen Basketballs. Ricky Rubio, Pau Gasols Bruder Marc und Rudy Fernandez wollen die USA in Schach halten und nach dem Europameister-Titel auch die James-Naismith-Trophäe nach Spanien holen. dpaKayseri. Der Auftakt könnte schwerer kaum sein, doch Deutschlands Basketballer starten voller Zuversicht in die WM. "Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken", sagte Tim Ohlbrecht vor den ersten beiden Partien an diesem Samstag gegen Ex-Weltmeister Argentinien und Vize-Europameister Serbien am Sonntag. "Wenn wir es schaffen, 40 Minuten Druck zu machen, sind wir gegen beide nicht chancenlos", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann.Superstar Dirk Nowitzki, der in diesem Sommer pausiert, wird sich die Partien zu Hause auf der Couch ansehen. "Die Jungs sind zwar unerfahren, sie haben aber viel Potenzial und spielen mit viel Herz", lobte der 32-Jährige das jüngste deutsche Team, das je bei einer WM dabei war. dpa

Auf einen BlickDie Basketball-Weltmeisterschaft der Männer in der Türkei:Gruppe A in Kayseri: Deutschland, Australien, Jordanien, Angola, Serbien, Argentinien. Gruppe B in Istanbul: Tunesien, Slowenien, USA, Kroatien, Iran, Brasilien. Gruppe C in Ankara: Griechenland, China, Russland, Puerto Rico, Elfenbeinküste, Türkei.Gruppe D in Izmir: Neuseeland, Litauen, Kanada, Libanon, Frankreich, Spanien.Die Spiele mit deutscher Beteiligung: Argentinien am Samstag (20.30 Uhr), Serbien am Sonntag (18 Uhr), Australien am Montag (18 Uhr), Angola am Mittwoch (18 Uhr), Jordanien am Donnerstag (20.30 Uhr). - alle Partien live bei Sport1.Modus: Das Teilnehmerfeld der WM wurde von 16 auf 24 Mannschaften aufgestockt. Das deutsche Team ist dank einer Wildcard dabei, nachdem es bei der EM 2009 in Polen die direkte Qualifikation verpasst hatte. Gespielt wird in vier Vorrundengruppen mit je sechs Teams. Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizieren sich für die K.o.-Runde. Vom Achtelfinale an finden alle Partien in Istanbul statt. dpa