Zweifelhafter Betriebsfrieden

Wolfsburg · Der VfL Wolfsburg erklärt die Egoismus-Debatte um Torjäger Dost für beendet. Vor dem Topspiel bei den Bayern gab es eine Aussprache mit Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs. Ob der Frieden hält, ist fraglich.

Vor dem heutigen Bundesliga-Topspiel bei Bayern München (20 Uhr/Sky) ist Vizemeister VfL Wolfsburg bemüht, den Ego-Streit um Bas Dost beizulegen und den Betriebsfrieden wiederherzustellen. "Das ist ausgesprochen, ausgestanden, und da wird auch nichts hängen bleiben", sagte Dieter Hecking gestern zu seinem öffentlichen Angriff auf seinen Torjäger , den der Wolfsburger Trainer teilweise schon wieder bereute: "Wenn mir was auffällt, ist das mein gutes Recht als Cheftrainer, das auch kundzutun. Ob man das öffentlich machen soll, habe ich ja selbst infrage gestellt."

Bereits am Sonntag hatte Hecking Reue gezeigt: "Im Nachhinein muss ich sagen, hätte ich es vielleicht besser intern geregelt." Zuvor hatte es ein klärendes Gespräch zwischen dem Trainer, Dost und Manager Klaus Allofs gegeben. "Wir haben in einem Sechs-Augen-Gespräch noch einmal geklärt, was uns gestört hat", berichtete Hecking, der selbst auch Zweifel nährte, ob der Frieden mit seinem Torjäger lange Bestand hat: "Wir haben versucht, die Sache aus der Welt zu schaffen. Ich gehe davon aus, dass sich das Thema erledigt hat."

Am Samstag hatte Hecking Matchwinner Dost, der beide Tore gegen Hertha BSC (2:0) erzielte, ungewöhnlich offen auf der Pressekonferenz gerügt. "Wenn er meint, dass das der richtige Weg ist, dann ist er hier in Wolfsburg falsch", hatte Hecking gesagt und dem Torjäger Egoismus unterstellt. Dost soll nach seiner Auswechslung beim 1:0 in der Champions League gegen ZSKA Moskau in der Vorwoche durch provozierende Lustlosigkeit im Training aufgefallen sein. Die Kritik als solche verteidigte Hecking auch gestern noch einmal: "Die Mannschaft war für ihn drei Tage nicht existent."

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