Behindertensport Zwei Saarländer starten bei Heim-EM

Berlin · Leichtathleten Vanessa Braun und David Scherer vom Deutschen Behindertensportverband nominiert.

 Bereit für Berlin: Sprinterin Vanessa Braun möchte bei der Para-Leichtathletik-EM im August um die nächsten Medaillen kämpfen.

Bereit für Berlin: Sprinterin Vanessa Braun möchte bei der Para-Leichtathletik-EM im August um die nächsten Medaillen kämpfen.

Foto: rup

Angeführt vom zweimaligen Paralympics-Gewinner Markus Rehm (Weitsprung) und dem ehemaligen Weltklasseturner Ronny Ziesmer (Sprint und Wurf) kämpfen 41 deutsche Sportler bei den Para-Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (20. bis 26. August) um Medaillen. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) nominierte am Mittwoch 15 Frauen und 26 Männer ins Aufgebot von Bundestrainer Willi Gernemann, der früher Landestrainer des Saarländischen Leichtathletik-Bundes war. Die Titelkämpfe finden kurz nach der Leichtathletik-EM im Berliner Olympiastadion (7. bis 12. August) statt.

Zur deutschen EM-Mannschaft zählt auch Ronny Ziesmer, der sich als Kunstturner für die Olympischen Spiele 2004 qualifiziert hatte, zuvor allerdings schwer stürzte und seitdem querschnittsgelähmt ist. Der 38-Jährige ist einer von zwölf Sportlern, die in Berlin ihr Debüt auf internationaler Bühne geben.

„Es war unser Bestreben, bei der Heim-EM mit einer großen und qualitativ guten Mannschaft anzutreten. Unser Team ist fast doppelt so groß wie bei der WM in London vor einem Jahr“, sagte DBS-Sportdirektor Frank-Thomas Hartleb. In London trat das deutsche Team mit 21 Aktiven an. An sieben Tagen kämpfen rund 650 Athletinnen und Athleten aus mehr als 35 Nationen in 191 Wettbewerben im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark um die europäischen Titel. 2017 hatte die deutsche Mannschaft bei der WM in London 21 Medaillen geholt, davon acht goldene.

Auch zwei Saarländer wurden vom DBS nominiert, beide starten für den TV Püttlingen. Sprinterin Vanessa Braun (Startklasse T38 für Athleten mit der Nervenkrankheit Ataxie) könnte über 100, 200 und 400 Meter an den Start gehen. 2016 nahm die 20-jährige Saarlouiserin zum ersten Mal bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro teil, wo sie beim 100-Meter-Lauf mit einer persönlichen Bestleistung von 14,59 Sekunden und im Weitsprung jeweils den 13. Platz belegte. Der 22-jährige Rennrollstuhl-Fahrer David Scherer aus Marpingen könnte bei der EM über 100, 200, 400 und 800 Meter an den Start gehen.

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