Zwei Niederlagen, aber nie in Bestbesetzung

Köllerbach. "Irgendwann treffen zwangsläufig zwei gleich starke Gegner aufeinander", sagt Jannis Zamanduridis, der Sportdirektor des Deutschen Ringer-Bundes

Köllerbach. "Irgendwann treffen zwangsläufig zwei gleich starke Gegner aufeinander", sagt Jannis Zamanduridis, der Sportdirektor des Deutschen Ringer-Bundes. Schon in den beiden Halbfinal-Kämpfen um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft standen sich mit dem KSV Köllerbach und der RWG Mömbris-Königshofen einerseits und dem ASV Mainz 88 und dem ASV Nendingen andererseits jeweils zwei Gegner auf Augenhöhe gegenüber. Das wird auch im großen Finale zwischen dem KSV Köllerbach und dem ASV Mainz 88 so sein.

Nur noch vier Tage bis zum ersten Finalkampf an diesem Sonntag um 15 Uhr in Mainz. Gegen eine Mannschaft, die in der Bundesliga Nord ungeschlagen in die Meisterschafts-Endrunde durchmarschierte. Zwei Mal unterlagen die Köllerbacher den Mainzern in der regulären Runde bereits deutlich (11:18, 12:20).

Dennoch sind diese Ergebnisse nicht allzu hoch einzuschätzen. Denn der KSV Köllerbach stand in keinem der Kämpfe komplett, musste beide Male auf seinen deutschen Freistil-Spezialisten Andrey Shyyka (bis 74 Kilo)und auf Konstantin Völk (bis 84 Kilo) verzichten. Beide sind inzwischen wieder fit, und so steht der KSV personell besser da. Shyyka trägt nach seinen Kreuzbandrissen die Bandagen an beiden Knien noch, "aber nur für den Kopf", sagt er. Im Hinkampf stand auch griechisch-römisch-Spezialist Tomasz Swierk (bis 66 Kilo) nicht zur Verfügung (polnische Meisterschaften). Im Rückkampf war er da und gewann gegen den ehemaligen Köllerbacher Ismail Baygus (3:1). "Er wird aber am Sonntag eher auf seinen polnischen Landsmann Dawid Karecinski treffen, der stärker als Baygus ist", meint Köllerbachs Teamleiter Thomas Geid. Im Rückkampf fehlte auf Köllerbacher Seite auch Timo Badusch (griechisch-römisch bis 74 Kilo). "Wir standen ja schon sicher im Viertelfinale", betont Geid. Badusch wurde daher geschont.

Im Hinkampf ging außerdem so ziemlich alles schief, was nur schief gehen konnte. Jan Fischer (griechisch-römischer Stil bis 84 Kilo) wird sich im Finale, egal ob er nun gegen Saban Karatas oder Patric Nuding ringt, sicher nicht mit einem 1:0 zufrieden geben. Auch Neuzugang Peter Modos' Kampf gegen Tahir Zaidov (griechisch-römischer Stil bis 60 Kilo) wurde damals ohne technische Wertung mit 1:0 gewertet. Mittlerweile sind Modos und auch Ibragim Aldatov (Freistil bis 84 Kilo) in der Bundesliga angekommen. Aldatov, der Weltmeister von 2006 und Vizeweltmeister von 2011, unterlag David Bichinashvili beide Male, weiß jetzt aber, dass er in der Bundesliga aktiver ringen muss. Er sollte sich nicht noch einmal ein 0:3 oder ein 1:3 abringen lassen.

Auch wenn der ASV Mainz auf der einen oder anderen Position ebenfalls umstellen kann, der KSV Köllerbach muss keinen der zehn Kämpfe mehr mit 0:3 oder 0:4 herschenken. Deshalb dürfte jeder Punkt wichtig sein. aub

Foto: sz/KSV

Hintergrund

Für den Finalkampf in Mainz wird es nun doch Fanbusse geben. Aufgrund der Tatsache, dass der KSV Köllerbach selbst keine Busse für seine Fans mehr organisiert (die SZ berichtete), haben einige Fans vor dem ersten Finalkampf beim ASV Mainz 88 eine Initiative gegründet. "Fans für Fans" hat aufgrund der großen Resonanz bei Facebook mit einem Busunternehmen verhandelt, das nun drei Busse zur Verfügung stellen wird. Für die 196 Plätze wurde gleichzeitig ein Kartenkontingent für die Stehtribüne des KSV geblockt. Die Fahrtkosten und die Kosten für die Karten sind im Bus zu entrichten. Kostenpunkt: 40 Euro (Busfahrt 20 Euro, Karte 20 Euro). Info und Anmeldung bei Robert Haag: (0 68 06) 49 03 01. aub

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