Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter, keine Punkte

Saarlouis. "Wir hatten heute in der zweiten Halbzeit einfach die Scheiße an den Fingern", zog Danijel Grgic am Samstagabend ein ziemlich drastisches Fazit. Der Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis hatte mit seiner Mannschaft kurz zuvor gegen den Bergischen HC mit 24:32 (16:15) verloren

 Saarlouis' Torhüter Rajko Milosevic sitzt tief enttäuscht auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

Saarlouis' Torhüter Rajko Milosevic sitzt tief enttäuscht auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. "Wir hatten heute in der zweiten Halbzeit einfach die Scheiße an den Fingern", zog Danijel Grgic am Samstagabend ein ziemlich drastisches Fazit. Der Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis hatte mit seiner Mannschaft kurz zuvor gegen den Bergischen HC mit 24:32 (16:15) verloren. "Wenn wir in der zweiten Halbzeit so spielen, wie in der ersten, dann können wir das Spiel offener gestalten", sagte Grgic weiter.Er hatte Recht, denn die HG begann nämlich stark. Zwar lief sie nach Grgics 1:0-Führung bis zur 17. Minute (9:9) permanent einem Rückstand hinterher. Nach der ersten Führung zum 12:11 (24.) baute sie ihren Vorsprung aber auf 14:11 aus. Mit dem Pausenpfiff kassierte der bis dahin gut parierende Schlussmann Rajko Milosevic noch den Anschlusstreffer zum 16:15. Nach dem Seitenwechsel war es vor allem Jan Stochl, der den Hausherren vor 1600 Zuschauern das Leben schwer machte. Der Torwart des BHC kam nach der Pause für Mario Huhnstock zwischen die Pfosten und trug in der vorentscheidenden Phase mit sechs Paraden wesentlich dazu bei, dass sich der BHC mit einer 7:1-Serie absetzen konnte (22:17, 40.). Einen großen Anteil daran hatte neben Stochl auch Viktor Szilagy, der in dieser Phase fünf seiner zehn Tore erzielte. In der Folge baute der BHC seine Führung kontinuierlich aus. Am Ende hieß es 32:24 für die Gäste aus dem Bergischen Land.

"Saarlouis ist eine heimstarke Mannschaft, das wussten wir vorher", sagte Stochl nach dem Spiel und ergänzte: "Ich glaube, dass wir phasenweise noch das Pokalspiel im Hinterkopf hatten. Aber die zweite Halbzeit war schon okay." Am Dienstag war der BHC im DHB-Pokal dem Erstligisten HSV Hamburg nur knapp mit 28:32 unterlegen. "Wir können nicht so viel verteidigen, wie wir vorne verschießen. Wir hatten gleich am Anfang ein paar gute Chancen, die Stochl aber hervorragend gehalten hat. Dann haben wir dem Gegner viele Bälle in die Hand gespielt und dadurch Gegenstöße kassiert", sagte Grgic zur zweiten Hälfte des Spiels und schob nach: "Ich denke trotzdem, dass es ein kleiner Schritt nach vorne war. Wir haben eigentlich das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Aber wenn man die Tore nicht macht, kann man kein Spiel gewinnen."

Zu diesem Schluss kam auch Grgics Trainer Goran Suton. "Der Bergische HC hat heute verdient gewonnen - wenn auch nicht gerade in dieser Höhe", resümierte er, "wir haben zwei verschiedene Halbzeit gesehen. Wenn der Gegner Spieler wie Viktor Szilagy, der das Spiel hervorragend geleitet hat, und Jan Stochl in der Mannschaft hat, dann wird es schwierig, den Meisterschaftsfavoriten zu schlagen. Das muss man so akzeptieren." Suton richtete den Blick auf die kommenden Wochen, in denen Saarlouis "zwei sehr, sehr wichtige Spiele" vor sich hat, wenn die HG am Wochenende beim TuS Ferndorf antritt und eine Woche später zum SV Henstedt-Ulzburg reist. "Das sind die Spiele, wo wir unsere Punkte holen müssen. Ich bin überzeugt, dass das auch eintreten wird", kündigte Suton an.

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