Zwanziger soll früher gehen

Frankfurt. Theo Zwanziger drohen trotz der schnellen Kandidatenkür unruhige letzte Monate als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Möglicherweise muss der 66-Jährige sogar früher als gewollt seinen Hut nehmen. Die Entscheidung für Generalsekretär Wolfgang Niersbach als potenzieller Nachfolger findet im Profi- und Amateur-Lager Gefallen

 DFL-Chef Christian Seifert (Bild) will nicht, dass Theo Zwanziger noch zehn Monate DFB-Präsident bleibt. Foto: Rumpenhorst/dpa

DFL-Chef Christian Seifert (Bild) will nicht, dass Theo Zwanziger noch zehn Monate DFB-Präsident bleibt. Foto: Rumpenhorst/dpa

Frankfurt. Theo Zwanziger drohen trotz der schnellen Kandidatenkür unruhige letzte Monate als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Möglicherweise muss der 66-Jährige sogar früher als gewollt seinen Hut nehmen. Die Entscheidung für Generalsekretär Wolfgang Niersbach als potenzieller Nachfolger findet im Profi- und Amateur-Lager Gefallen. Zu Zwanzigers Plan, erst im Oktober 2012 abzutreten, meldete sich als erster Bedenkenträger ausgerechnet der höchste Hauptamtliche der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zu Wort: Christian Seifert. "Nach meiner Erfahrung ist es immer schwierig, egal ob in einem Unternehmen oder einem Verband, wenn ein Wechsel in der absoluten Spitzenposition stattfindet und eine zu lange Übergangszeit ansteht", sagte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung.DFB-Präsident Zwanziger hatte angekündigt, bis zum Bundestag im Oktober 2012 im Amt bleiben zu wollen, obwohl Präsidium und Regionalvertreter des größten Sportfachverbands der Welt den bisherigen Generalsekretär Wolfgang Niersbach bereits als seinen Nachfolger auserkoren haben. Der Frontmann gebe stets Takt, Priorität und Führungsstil vor, gab Seifert zu bedenken, "da erfordert es sehr viel Disziplin von allen Beteiligten, so ein Kräfteverhältnis für lange Zeit aufrechtzuerhalten".

Nach Angaben des Magazins "Kicker" hat sich beim DFB bereits "eine starke Allianz" gebildet mit dem Ziel, den Stabwechsel an der Spitze noch vor der Europameisterschaft 2012 zu vollziehen. Zwanziger hatte sein Vorhaben unter anderem damit begründet, dass er die EM in der Ukraine und Polen als Verbandschef miterleben wolle. "Ich lese heute von den vielen Baustellen", sagte Zwanziger am Mittwoch, "dabei gibt es nur eine wirkliche: Den Grundlagenvertrag zwischen Profis und Amateuren zu verlängern." Dies sei jedoch kein Kernthema, sagte Seifert. Der 2012 auslaufende Kontrakt, der die Geldflüsse zwischen DFL und DFB regelt, verlängere sich um ein Jahr, weil ihn die DFL nicht kündigen werde. Seifert warnte zudem: "Es muss zum Beispiel der Posten des Generalsekretärs neu besetzt werden, das hat auch Folgen für die anderen Akteure im Verband, man muss aufpassen, dass kein Entscheidungsvakuum eintritt." dpa

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