Zuständig für Verschnaufpausen

Saarlouis. Lina Schiffer ist zurück. Die Flügelspielerin des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals durfte am vergangenen Samstag gegen Donau-Ries (81:59) - erstmals nach ihrem Achillessehnenabriss vor einem Jahr - Einsatzminuten auf Wettkampfniveau sammeln

 Endlich wieder abklatschen: Lina Schiffer (Mitte) feierte am vergangenen Samstag nach langer Verletzungspause ihre Rückkehr. Foto: rup

Endlich wieder abklatschen: Lina Schiffer (Mitte) feierte am vergangenen Samstag nach langer Verletzungspause ihre Rückkehr. Foto: rup

Saarlouis. Lina Schiffer ist zurück. Die Flügelspielerin des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals durfte am vergangenen Samstag gegen Donau-Ries (81:59) - erstmals nach ihrem Achillessehnenabriss vor einem Jahr - Einsatzminuten auf Wettkampfniveau sammeln. Offenbar gerade rechtzeitig vor dem ersten Titelgewinn 2010, denn am kommenden Wochenende steht das Finalturnier um den DBBL-Pokal in der Saarlouiser Stadtgartenhalle auf dem Plan. Und die Royals sind da klarer Favorit.

"Das ist jedenfalls unser Ziel. Aber dazwischen stehen noch zwei Gegner, die nicht umsonst so weit gekommen sind. Ein Spaziergang wird es also nicht", sagt die Human- und Molekularbiologiestudentin. Zwar absolvierte sie ihre ersten 18 Minuten gegen Donau-Ries - der Halbfinalgegner am Samstag - nach 352 Tagen Pause in einem für die Tabelle bedeutungslosen Spiel. Dennoch freut sich die 21-Jährige über ihre Rückkehr: "Als ich eingewechselt wurde, wusste ich nicht, was ich nach so langer Zeit von mir erwarten konnte. Wegen den Europapokalspielen konnte ich nur selten mit dem Team trainieren, wurde quasi ins kalte Wasser geschmissen." Offensichtlich kann sich Schiffer gut über (kaltem) Wasser halten, denn sie fand "schnell ins Spiel zurück und hatte am Schluss fast das Gefühl, nie weggewesen zu sein".

In der international erfolgreichsten Saison ihrer Vereinsgeschichte warfen die Royals mit USO Mondeville unter anderem eine Mannschaft aus dem Eurocup, die Schiffer bestens kennt. Sie spielte in ihrer Jugend dort. "Das Spiel gegen Mondeville war schon etwas Besonderes. Es wäre schön gewesen, hätte ich zeigen können, wie ich mich seitdem entwickelt habe", sagt sie. Aber auch als Zuschauerin konnte sich Schiffer am Erfolg ihrer Mannschaft erfreuen: "Wir haben gezeigt, dass man mit Kampf, Herz und Leidenschaft auch gegen die großen Mannschaften Europas mithalten und sogar gewinnen kann. Ich bin sehr stolz."

Der Weg zurück auf das Spielfeld war kein Spaziergang für die 21-Jährige - und er ist auch noch nicht abgeschlossen. "Die Verletzung macht keine Probleme mehr, aber ich fühle mich noch lange nicht fit. Die eigentliche Arbeit und der Weg hin zu meiner alten Form beginnt jetzt erst", erzählt Schiffer und bewertet ihre Rolle im Top4-Turnier am Wochenende und den anschließenden Playoffs um die Meisterschaft entsprechend zurückhaltend: "Ich kann meinen Mitspielerinnen kleine Verschnaufpausen verschaffen. Vielleicht haben wir dadurch am Ende des Spiels ein bisschen mehr Kraft und können es für uns entscheiden." Sollte dieser Plan aufgehen, hat Lina Schiffer den ihr möglichen Anteil zu einer erfolgreichen Royals-Saison erbracht. Denn in der Schlussphase der Runde können die Spielerinnen Verschnaufpausen sicher gut gebrauchen.

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