Zuschauer nehmen Premiere an

St. Wendel. Matthias de Zordo ist der gefeierte Star am deutschen Leichtathletik-Himmel. Der frisch gebackene Weltmeister von Daegu dominierte die Speerwurf-Konkurrenz auch am vergangenen Freitag nach Belieben. Beim Finale der Diamond League in Brüssel verbesserte der Speerwerfer des SV schlau

 Ein Weltmeister zum Anfassen: Beim "World Class Meeting" in St. Wendel waren die Zuschauer ganz dicht dran, als Matthias de Zordo seinen Speer - wenn auch nicht sehr weit - warf. Fotos: Rolf Ruppenthal

Ein Weltmeister zum Anfassen: Beim "World Class Meeting" in St. Wendel waren die Zuschauer ganz dicht dran, als Matthias de Zordo seinen Speer - wenn auch nicht sehr weit - warf. Fotos: Rolf Ruppenthal

St. Wendel. Matthias de Zordo ist der gefeierte Star am deutschen Leichtathletik-Himmel. Der frisch gebackene Weltmeister von Daegu dominierte die Speerwurf-Konkurrenz auch am vergangenen Freitag nach Belieben. Beim Finale der Diamond League in Brüssel verbesserte der Speerwerfer des SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken seine persönliche Bestleistung um 55 Zentimeter auf 88,36 Meter und sicherte sich damit nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch 40 000 Dollar Preisgeld.Gestern allerdings muss sich de Zordo beim ersten "World Class Meeting" in St. Wendel mit Rang drei zufrieden geben. Mit einer Weite von 77,42 Metern blieb der angeschlagene de Zordo deutlich hinter seinen Möglichkeiten und reihte sich hinter Mark Frank (LAZ Rostock, 81,52 Meter) und dem Polen Igor Janik (77,45) ein. "Im vierten Versuch habe ich mir wohl irgendwas im Oberschenkel zugezogen und habe dann sicherheitshalber in den letzten beiden Durchgängen ausgesetzt", sagte de Zordo. Er ergänzte: "Bei den kühlen Witterungsverhältnissen kann so etwas schon einmal passieren."

Unter den besten Vorzeichen stand das erstmals ausgetragene Leichtathletik-Meeting in St. Wendel nicht gerade. Erst musste der Initiator der Veranstaltung, Speerwurf-Bundestrainer Boris Henry, die kurzfristigen Absagen der saarländischen Weitsprung-Lokalmatadoren Christian Reif und Bianca Kappler hinnehmen. Beide wurden vom Deutschen Leichtathletik-Verband zum "Décanation-Meeting" ins französische Nizza geschickt und mussten den Wettbewerb in St. Wendel deshalb notgedrungen absagen. Der Weitsprung der Damen wurde daraufhin ganz abgesagt, bei den Herren siegte Oliver König (LG München) mit 7,58 Metern.

"Ich bin mit der Veranstaltung absolut zufrieden", sagte Henry gestern Abend dennoch: "Die Leistungen waren dafür, dass das Meeting so spät in der Saison stattgefunden hat, in Ordnung. Die Bedingungen waren top. Außerdem sind etwa 1100 Leute gekommen, das war phänomenal."

 Hammerwerferin Betty Heidler erfüllte in St. Wendel zahlreiche Autogrammwünsche.

Hammerwerferin Betty Heidler erfüllte in St. Wendel zahlreiche Autogrammwünsche.

Sowohl Christina Obergföll (LG Offenburg), Vierte der WM in Daegu, als auch Hammerwurf-Vize-Weltmeisterin Betty Heidler (Eintracht Frankfurt) machten die Temperaturschwankungen nichts aus. Heidler siegte in ihrer Disziplin mit 73,84 Metern und sagte nach dem Wettbewerb: "Es war schon ein bisschen frisch, aber wir waren ja auch nur zu Fünft. Und von daher ging es ganz schnell. Jetzt freue ich mich erst einmal auf meinen Urlaub." Auch für Christina Obergföll, die mit 61,30 Metern hinter Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen, 61,99 Meter) Zweite wurde, kommt das Saisonende nicht zu früh: "Zufrieden bin ich natürlich nicht, wenn ich Zweite werde. Aber die Saison war auch sehr lang. Es war zwar schön. Aber die Motivation hoch zu halten, fällt einem schon schwer."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort