Zurückhaltend in die Niederlage

Mainz. Das Verhältnis zwischen den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern und FSV Mainz ist ein seltsames für Lokalrivalen. Vielleicht, weil die Verhältnisse zu lange zu klar waren. Während Kaiserslautern sich in der Bundesliga sah, kultivierte Mainz die Eigenschaften des kleineren Vereins. So eine Konstellation lässt wenig Raum für Mythenbildung

 Packende Zweikämpfe wie diesen - Jiri Bilek (rechts) vom FCK attackiert den Mainzer Elkin Soto - gab es gestern zuhauf im Derby. Mainz feierte den dritten Sieg im dritten Spiel. Foto: dpa

Packende Zweikämpfe wie diesen - Jiri Bilek (rechts) vom FCK attackiert den Mainzer Elkin Soto - gab es gestern zuhauf im Derby. Mainz feierte den dritten Sieg im dritten Spiel. Foto: dpa

Mainz. Das Verhältnis zwischen den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern und FSV Mainz ist ein seltsames für Lokalrivalen. Vielleicht, weil die Verhältnisse zu lange zu klar waren. Während Kaiserslautern sich in der Bundesliga sah, kultivierte Mainz die Eigenschaften des kleineren Vereins. So eine Konstellation lässt wenig Raum für Mythenbildung. Doch mittlerweile ist es, auch wenn Fans des FCK den FSV noch als Emporkömmling sehen, ein Duell auf Augenhöhe geworden. Die vergangene Saison, als Mainz eine Liga höher spielte, hat geschmerzt. Und so war, den beiden Auftaktsiegen des Aufsteigers FCK zum Trotz, der FSV gestern vor 20 300 Zuschauern durchaus favorisiert. Zu sehen war davon wenig. Der FCK entnervte die Mainzer Offensive mit engmaschigem Stellungsspiel. Die erste ernsthafte Chance für Mainz gab es nach 17 Minuten, als Nikolce Noveski einen Freistoß von Christian Fuchs knapp am Tor vorbeiköpfte. Gerade als der FSV ins Spiel kam, traf der FCK. Einen Abschlag von Torhüter Tobias Sippel verlängerte Erwin Hoffer mit dem Kopf auf Srdjan Lakic. Und ein Stürmer mit einem Lauf, wie Lakic ihn hat, ließ sich von Torhüter Christian Wetklo nicht aufhalten (20. Minute). Mainz wurde zwar nun aktiver, aber bis auf eine Kette an unnötigen Freistößen in Strafraum-Nähe - eigentlich fahrlässig angesichts eines ausgewiesenen Fachmannes wie Fuchs - ließ Kaiserslautern wenig zu. "Das war schon so, wie wir uns das gedacht hatten", sagte FCK-Mittelfeldspieler Oliver Kirch. Nach der Pause änderte sich das Bild. Die Gastgeber drängten nun - wie zu erwarten, aber noch kamen nicht mehr als Distanzschüsse heraus. Und deren Parade gehört zu den Stärken von FCK-Torhüter Tobias Sippel. "Aber insgesamt kam zu wenig von uns nach vorne", erklärte FCK-Clubchef Stefan Kuntz. Sein Trainer Marco Kurz schlug ähnliche Töne an: "Die Niederlage war auch das Resultat der Mainzer Dominanz in der zweiten Halbzeit." Die erste wirkliche Unordnung in der FCK-Abwehr nutzte Mainz prompt zum Ausgleich. Niko Bungert traf aus zwei Metern (71.). Kaiserslautern verlor nun ein wenig die Ordnung. Und André Schürrle zeigte drei Minuten später, warum sein Name im Moment bei den Großen der Branche kursiert. Sein schönes Solo schloss er aus 17 Metern unhaltbar, da von Florian Dick abgefälscht, zum 2:1 ab. Mainz hatte, wie schon beim 4:3 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Spieltag das Spiel gedreht - und Kaiserslautern trotz guter erster Halbzeit die erste Saisonniederlage hingenommen.

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