Zurück in die Heimat

Elversberg · Nach fünf Jahren bei Borussia Mönchengladbach II kehrt Profi-Fußballer Muhittin Bastürk in seine saarländische Heimat zurück. Beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg soll er vor der Abwehr für Ordnung sorgen.

 Muhittin Bastürk ist zurück in seiner Heimat. Hier steht der Fußballprofi in der Neunkircher Innenstadt. Foto: Wieck

Muhittin Bastürk ist zurück in seiner Heimat. Hier steht der Fußballprofi in der Neunkircher Innenstadt. Foto: Wieck

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"Ich hasse es, wenn die Gegenspieler mit dem Ball an mir vorbei wollen. Das kann ich nicht zulassen. Wenn es sein muss, geht's dann auch mal härter zur Sache", sagt Muhittin Erdem Bastürk, der neue Defensiv-Spezialist des Fußball-Drittligisten SV Elversberg. Der 22-Jährige wechselte in der Sommerpause vom Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II an die Kaiserlinde. Zurück in die Heimat.

Geboren ist der ehemalige Jugendnationalspieler in Neunkirchen. "Erdem", wie der defensive Mittelfeldspieler von Teamkollegen gerufen wird, begann mit dem Fußballspielen in der Jugend von Borussia Neunkirchen, wechselte dann zum 1. FC Saarbrücken und von dort aus gemeinsam mit Bundesligaspieler Patrick Herrmann in die A-Jugend der Gladbacher. "Ich hatte nach der vergangenen Saison Angebote von mehreren Drittligisten. Ich habe mich letztlich auch für Elversberg entschieden, weil es meine Heimat ist", sagt der 22-Jährige, der zurzeit wieder bei seinen Eltern in Neunkirchen wohnt. "Es ist schon angenehm, wieder zu Hause zu wohnen und alle Annehmlichkeiten zu genießen", sagt Bastürk lachend. In Gladbach hatte er fünf Jahre alleine gewohnt. "Irgendwie vermisse ich die Selbstständigkeit auch. Über kurz oder lang werde ich mir hier irgendwo eine Wohnung suchen", sagt er.

Die Suche nach einem Stammplatz bei der SVE braucht Bastürk wohl gar nicht erst zu beginnen. Bei allen Testspielen war "Erdem" im defensiven Mittelfeld gesetzt. Bastürk zerstört als Mann vor der Abwehr das Spiel des Gegners, gewinnt extrem viele Zweikämpfe und Kopfballduelle und hat zudem ein gutes Auge beim Spielaufbau. "Ich hatte in der letzten Saison aber auch zehn Gelbe Karten und eine Gelb-Rote. Also manchmal muss ich schon etwas aufpassen, wie hart ich einsteige", gibt der 22-Jährige selbstkritisch zu.

Mit Bastürk hat die SV Elversberg ihre Philosophie, junge Spieler aus der Region zu verpflichten, wohl am deutlichsten umgesetzt. Bastürk wird beim Liga-Auftakt am kommenden Samstag beim SV Darmstadt 98 (14 Uhr) allerdings wohl der einzige Saarländer in der SVE-Startelf sein.

Bis zu seinem 16. Lebensjahr war der Neunkirchener Junge noch Türke. Dann riefen die deutschen Junioren-Nationalmannschaften - und Bastürk wurde Deutscher. Den Sprung in die Bundesliga-Elf bei Borussia Mönchengladbach hat er nicht geschafft. Der Traum von der ganz großen Karriere als Fußballprofi ist aber noch lange nicht ausgeträumt. "Die 3. Liga kann zu einem Sprungbrett werden. Man ist mehr im Fokus der Öffentlichkeit als noch in der Regionalliga. Mein Cousin Hakan Calhanoglu wurde in der vergangenen Saison zum besten Spieler in der 3. Liga", sagt Bastürk. Es folgte der Wechsel vom Karlsruher SC zum Hamburger SV.

Bastürk will allerdings erst einmal bei der SV Elversberg Fuß fassen. "Wir haben wirklich eine gute Mannschaft, die auch außerhalb des Platzes funktioniert. Das ist eine sehr gute Basis, auch wenn wir es als Aufsteiger natürlich sehr schwer haben werden. Aber wir freuen uns alle auf das erste Spiel in Darmstadt", sagt der 22-Jährige.

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