Zurück in der Realität

Saarlouis · Nach vier Niederlagen in Folge ist die HG Saarlouis im Abstiegskampf angekommen. An diesem Samstag trifft der Handball-Zweitligist in der Stadtgartenhalle auf den direkten Konkurrenten TuS Ferndorf.

Die Anfangs-Euphorie bei den Fans des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis hat sich mittlerweile relativiert. Nach einem fulminanten Start mit fünf Siegen aus den ersten acht Spielen und dem Sprung auf Tabellenplatz vier ließ die HG aufhorchen. Rückraumspieler Yann Polydore träumte sogar von einem Platz unter den ersten Fünf. Weil sie die letzten vier Spiele allesamt verlor, ist die HG tabellarisch wieder in der Realität angekommen: Auf Platz 16, in direkter Nachbarschaft zu den Abstiegsrängen. An diesem Samstag (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle) empfängt sie den TuS Ferndorf, mit zwei Punkten weniger als Saarlouis auf Rang 18.

Die Abwehr, letzte Saison Schwachpunkt, ist mittlerweile das HG-Prunkstück. Die Trefferquote lässt allerdings zu wünschen übrig. Ist die Torausbeute stabil, begegnet die HG selbst Aufstiegskandidaten auf Augenhöhe - wie beim 26:26 in Minden und beim 24:25 in Erlangen. Gelingt ihr dies nicht, wird das Ergebnis am Ende deutlich. Wie am Mittwoch, als die TSG Friesenheim das Spiel nach einer zwölfminütigen Torflaute der Saarländer in der Schlussphase für sich entscheiden konnte (28:23).

"Das müssen wir definitiv verbessern", sagt Trainer Heine Jensen und gibt seinen Angreifern dafür einen prägnanten Tipp: "Den Kopf frei machen, mutig sein und einfach draufballern." Und cleverer sollte sein Team spielen. "Wir müssen unsere Chancen in diesen Phasen besser ausspielen. Auch wenn die Spiele gegen Ende von allen Seiten härter werden", sagt Jensen. Das bestätigt Torwart Patrick Schulz: "Wir wollen Rückstande schnell aufholen und überdrehen dann. Diesen Lernprozess muss man der jungen Mannschaft vielleicht zugestehen."

Der Vorsitzende der HG, Richard Jungmann, sieht den Grund für den negativen Ergebnistrend der vergangenen Wochen nicht nur in der Trefferquote. "Die Gegner stellen sich immer besser auf uns ein. Deshalb müssen wir im Angriff variabler werden", sagt er: "Aufgrund des Spielplanes hatten wir zu Saisonbeginn in der Tabelle einen optischen Vorteil, der sich im Moment - ebenfalls durch den Spielplan - ins Gegenteil kehrt. Für unser Ziel, den vorzeitigen Klassenverbleib, sind wir trotzdem gut gerüstet." Das sieht auch Jensen so: "Die Jungs arbeiten hart, aber uns fehlt das i-Tüpfelchen. Das hat viel mit Erfahrung zu tun, wir haben ein junges Team. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Bisher läuft alles normal."

So vollmundig wie sein Mannschaftskollege Polydore ist Patrick Schulz nicht. "Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen: Ich habe in der letzten Zeit gar nicht auf die Tabelle geschaut", sagt er: "Wir müssen einfach wieder die knappen Spiele für uns entscheiden." Am besten schon am Samstag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib.

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