Zurück in der HG-Familie

Saarlouis · Eigentlich war die Rückkehr von Marcel Engels bei Handball-Zweitligist HG Saarlouis erst für die Rückrunde geplant. Doch dank einer ungewöhnlichen Übereinkunft mit seinem Verein ist Engels jetzt schon fit.

 Hoffnungsträger Marcel Engels kann endlich für die HG Saarlouis auf die Platte gehen. Foto: Schlichter

Hoffnungsträger Marcel Engels kann endlich für die HG Saarlouis auf die Platte gehen. Foto: Schlichter

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Schon vor Weihnachten konnte sich Marcel Engels selbst beschenken. Der Handballer des Zweitligisten HG Saarlouis feierte vor zwei Wochen beim 29:28-Heimsieg gegen Rimpar nach knapp vier Monaten Leidenszeit seine Rückkehr auf das Spielfeld. Ein Syndesmoseband-Riss hatte den Neuzugang seit August außer Gefecht gesetzt. Vor dem Heimspiel am 2. Weihnachtsfeiertag in der Stadtgartenhalle, wo die HG um 17 Uhr die TSG Ludwigshafen-Friesenheim empfängt, ist er ein wichtiger Bestandteil des Teams. Dabei war seine Rückkehr erst für die Rückrunde geplant.

Eine ungewöhnliche Übereinkunft mit Trainer und Verein sorgte für eine schnellere Genesung. "Dadurch, dass der Verein auf mich eingegangen ist, bin ich vier Wochen früher fit als geplant", meint Engels. Zur Vereinbarung gehörte, dass der Rückraumspieler in den ersten zwei Monaten nicht bei Spielen seiner Mannschaft anwesend sein musste. "Ich hatte ja schon genug mit meiner Verletzung zu kämpfen. Und als junger Spieler ist man heiß darauf, zu spielen. Das Übel, dann nur zuschauen zu können, wäre für mich nicht gut gewesen", sagt der Rechtshänder.

"Die Enttäuschung bei der Diagnose kann ich gar nicht in Worte fassen. Für mich ist da anfangs schon eine Welt zusammengebrochen", erinnert sich der 22-Jährige. Sensibilisiert haben ihn zwei Verletzungen, die er sich bei seiner letzten Station beim TSV St. Otmar in der Schweiz zuzog. Innerhalb eines Dreivierteljahres musste er drei Operationen über sich ergehen lassen. "Ich musste mich erst mal auf mich und auf die Heilung konzentrieren. Es ging ja darum, so schnell wie möglich zurückzukommen", erklärt Engels, "dass ich am Wochenende heim zu Familie und Freundin fahren konnte, half mir mehr, als mir die Spiele anzuschauen und nicht helfen zu können."

Die nicht alltägliche Übereinkunft wirkte, und Marcel Engels kann sich jetzt an die volle Integration in die Mannschaft machen, die sich unter den besonderen Umständen natürlich verzögerte. "Ich bin jetzt bei allem dabei, und da geht sowas ganz schnell. Man sagt ja nicht umsonst, dass wir Handballer eine große Familie sind", sagt er mit einem Augenzwinkern: "Ich bin jemand, der den Handball lebt. Von daher war die lange Auszeit schwierig. Aber ich denke, dass ich gestärkt aus der Sache rausgekommen bin, und ich bin jetzt einfach froh und freue mich über jede Minute, die ich spielen darf." Schmerzen hat er keine mehr. Trotzdem will er künftig am betroffenen Fuß eine Schiene tragen: "Eigentlich passiert nichts, aber ich will es gerne doppelt absichern."

Ein achtwöchiger Gipsverband hinderte ihn lange, handballspezifisch zu trainieren. Das muss er nun noch nachholen. Im Kraftbereich fehle nicht mehr viel, meint Engels: "Ich merke im Moment von Training zu Training Fortschritte. Es wird noch ein paar Wochen dauern, aber zur Rückrunde will ich wieder auf dem Niveau sein, das ich vorher hatte."

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