Zum Siegen verdammt

München. Manager Uli Hoeneß ist "ziemlich nervös". Trainer Louis van Gaal spürt die "Anspannung". Bei Fußball-Bundesligist Bayern München geht die Angst vor dem Aus in der Champions League um. Im Heimspiel heute gegen Girondins Bordeaux (20

München. Manager Uli Hoeneß ist "ziemlich nervös". Trainer Louis van Gaal spürt die "Anspannung". Bei Fußball-Bundesligist Bayern München geht die Angst vor dem Aus in der Champions League um. Im Heimspiel heute gegen Girondins Bordeaux (20.45 Uhr) ist der FCB ohne die verletzten Franck Ribéry und Ivica Olic sowie die gesperrten Daniel van Buyten und Thomas Müller zum Siegen verdammt. Aber Frankreichs Meister reist mit breiter Brust an. Mit einem 1:0 im Topspiel gegen den AS Monaco behauptete die vom früheren Bayern-Amateur Alou Diarra angeführte Mannschaft die Tabellenführung. "Wir wollen weiterkommen, darum müssen wir gewinnen", sagt van Gaal vor dem Schlüsselspiel in der Allianz Arena, bei dem Arjen Robben nach einer Knieoperation wegen einer Schleimhautreizung auf der Bank sitzt. "Er kann nicht 90 Minuten spielen, vielleicht 30, 35", erklärt van Gaal: "Er hat aber auch als Joker immer Tore gemacht, das ist wichtig." Und die Münchner setzten darauf, dann da zu sein, wenn's drauf ankommt. "Das ist Tradition bei Bayern München", sagt van Gaal. Eine Niederlage wäre fatal. "Ich weiß, wie wichtig das Weiterkommen ist", gesteht er. Bordeaux stünde mit einem Sieg im Achtelfinale. Wer wird Erster und Zweiter, wurde van Gaal gefragt. Er antwortete lächelnd: "Das können wir nicht sagen - ich bin kein Gott!" Aber Jörg Butt ergänzt: "Wir wissen, worauf es ankommt. Wir müssen die Heimspiele gegen Bordeaux und Haifa gewinnen." Der Torhüter hielt im Hinspiel (1:2) zwei Elfmeter. Man sei mit ihm "total zufrieden", erklärt Hoeneß. Doch der Vertrag des 35-Jährigen läuft aus. Und die FCB buhlt um Manuel Neuer vom finanziell arg gebeutelten FC Schalke. Man werde versuchen, zur kommenden Saison einen "sehr guten Torwart" zu verpflichten, kündigt Hoeneß an: "Da spielt der Name Manuel Neuer auch eine Rolle. Aber ich bin sicher, dass das nicht in der Winterpause passieren wird." Passieren könnte das Vorrundenaus. Einmal bei zwölf Teilnahmen an der Champions League schied der FCB nach der Vorrunde aus - 2002. Da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt, ist heute ein Sieg Pflicht. "Es reicht ein 1:0", sagt van Gaal. "In jedem Fall wollen wir das Spiel mit elf Mann beenden", erklärt er in Anspielung auf die Platzverweise von Müller und van Buyten im Hinspiel. Zudem sollen weniger Standardsituationen zugelassen werden: In Bordeaux fielen die Gegentore nach einem Eckball und einem Freistoß. "Wir müssen schlau spielen", mahnt van Bommel und merkte zum 0:0 an diesem Samstag in der Liga beim VfB Stuttgart an: "Wir müssen uns steigern." Innerhalb der Mannschaft sei die Lage aber ruhig. Er verwies auf die immer wiederkehrende Alarmstimmung rund um den FCB: "Wenn wir gewinnen, ist es normal. Ein Unentschieden ist eine Katastrophe - wenn wir verlieren, geht die Welt fast unter." Gegen Bordeaux ist die Stimmungslage wieder so. "Wenn wir gewinnen, ist es normal. Ein Unentschieden ist eine Katastrophe - wenn wir verlieren, geht die Welt fast unter."Mark van Bommel, Kapitän des FC Bayern

Auf einen BlickBayern München verklagt 1860 München auf ausstehende Zahlungen als Mieter in der Allianz Arena. 1860 zahlt seit Saisonbeginn nicht den vollen Betrag für die Bewirtung auf den 3000 Business-Plätzen. Die "Löwen" klauten der Arena GmbH und damit dem FC Bayern Geld, wird FCB-Manager Uli Hoeneß zitiert. Er nannte einen Betrag von 50 000 Euro pro Spiel. 1860 ist seit 2006 nur Mieter in der Arena, nachdem die Bayern von den "Löwen" deren Stadionanteile für elf Millionen Euro erwarben. Der Zweitligist weist die Vorwürfe zurück. Die Vereinbarung über die Bewirtungspauschale sei nicht haltbar. 1860 solle "allein für die Bewirtschaftung des Business-Bereichs bis 2025 über 40 Millionen Euro zahlen". Alle Versuche, den Vertrag den tatsächlichen Kräfteverhältnissen anzupassen, seien abgelehnt worden. dpa

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