Zum letzten Mal in Völklingen?

Saarbrücken. Die Nachricht schlug im November 2010 in der saarländischen Fußballszene ein wie eine Bombe: Die Zuschauerkapazität beim Finalturnier des Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) war seitens der Bauaufsichtsbehörde der Stadt Völklingen auf 1750 Besucher beschränkt worden. Sonst durften immer knapp 3000 Besucher in die Hermann-Neuberger Halle

Saarbrücken. Die Nachricht schlug im November 2010 in der saarländischen Fußballszene ein wie eine Bombe: Die Zuschauerkapazität beim Finalturnier des Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) war seitens der Bauaufsichtsbehörde der Stadt Völklingen auf 1750 Besucher beschränkt worden. Sonst durften immer knapp 3000 Besucher in die Hermann-Neuberger Halle. Völklingen wechselt sich als Masters-Austragungsort mit dem Sportzentrum Homburg-Erbach ab. Dort dürfen 3000 Zuschauer auf die Tribünen.

"Die Einschränkung der Zuschauerzahl in der Hermann-Neuberger Halle ist aufgrund neuer Richtlinien in der Versammlungsstätten-Verordnung erfolgt", erklärt Heinz Beck vom Grundstücks- und Gebäudemanagement der Stadt Völklingen. Seit August 2009 schreibt diese Verordnung strengere Richtlinien vor. "Da gab es für uns auch keinen Spielraum", sagt Beck.

Die Zahl 1750 ist dabei die Gesamtzahl der Personen, die sich beim Masters in der Halle aufhalten dürfen. Dazu zählen auch Spieler und Betreuer der teilnehmenden Mannschaften sowie das Verkaufspersonal. So konnte der Saarländische Fußballverband insgesamt nur 1500 Eintrittskarten verkaufen. 900 davon gingen an die teilnehmenden Vereine, der Rest wurde über die Volksbanken-Gruppe als Hauptsponsor vertrieben. Schon jetzt sind alle Karten restlos vergriffen.

Die teilnehmenden Vereine beklagen sich derweil: Sie hätten weitaus mehr Karten absetzen können, als sie bekommen haben. "Wir können es leider nicht ändern. Gerne hätten wir den Vereinen natürlich noch mehr Karten zur Verfügung gestellt", erklärt Bernhard Bauer, der Vizepräsident des SFV. Für Verärgerung sorgte bei den Masters-Teilnehmern vor allem, dass Titelverteidiger SV Auersmacher (180 Tickets) deutlich mehr Karten erhielt als die anderen Teams (80 bis 110 Karten). "Auersmacher hatte in der Vergangenheit bis zu 500 Besucher dabei, deshalb wollten wir ihnen das Kontingent nicht ganz so radikal kürzen. Wenn wir Auersmacher 70 Karten weniger gegeben hätten und dafür den anderen Vereine je zehn mehr, hätte diesen das auch nicht entscheidend weitergeholfen", erklärt Bauer.

Die Reduzierung könnte für Völklingen das Aus als Masters-Standort bedeuten. "Wenn auch in Zukunft nur 1750 Zuschauer nach Völklingen dürfen, werden wir überprüfen, ob wir in eine andere Halle ausweichen können", sagt Bauer. Viele Alternativen gibt es im Saarland nicht. Infrage kommen die Saarlouiser Stadtgartenhalle, die Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken oder die Saarlandhalle. In Saarlouis würden allerdings nicht wesentlich mehr Besucher als in Völklingen Platz finden. Die Saarlandhalle mit einer Kapazität von bis zu 6000 Besuchern hält Bauer für überdimensioniert. "Das ist wohl eine Nummer zu groß", sagt der SFV-Vizepräsident. Bliebe die Deckarm-Halle (bis zu 2500 Zuschauer). "Wir werden alles in Ruhe prüfen, es muss sich ja auch erst einmal ein Verein finden, der als Ausrichter fungiert. Zudem muss man die Kosten für die Halle im Auge behalten", sagt Bauer. Eine weitere Alternative wäre, nur noch in Homburg-Erbach zu spielen. "Wir überprüfen, ob wir in eine andere Halle ausweichen können."

Bernhard Bauer, Vizepräsident des SFV

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