Zum großen Wurf fehlte diesmal nur wenig
Merzig. Dass sich die A-Jugend-Auswahl des Handballverbandes Saar (HVS) derart teuer verkaufen würde, davon waren beim Victors-Cup in der proppenvollen Merziger Thiels-Park-Halle nicht nur die Zuschauer überrascht. Nach dem 25:25 gegen Island und einem 27:31 gegen die Schweiz folgte ein furioses 30:29 gegen Polen, den Sieg-Torschütze Peter Resch mit einem akrobatischen Salto feierte
Merzig. Dass sich die A-Jugend-Auswahl des Handballverbandes Saar (HVS) derart teuer verkaufen würde, davon waren beim Victors-Cup in der proppenvollen Merziger Thiels-Park-Halle nicht nur die Zuschauer überrascht. Nach dem 25:25 gegen Island und einem 27:31 gegen die Schweiz folgte ein furioses 30:29 gegen Polen, den Sieg-Torschütze Peter Resch mit einem akrobatischen Salto feierte. HVS-Trainer Dirk Mathis blieb trotzdem reserviert. "Es ist unser Ziel, immer Spaß zu haben. Und wenn dabei ein gutes Ergebnis rausspringt, umso besser."Vielleicht wusste Mathis da schon, dass der Traum vom Erreichen des großen Halbfinals ein Traum bleiben würde. Denn weil die Schweiz gegen Island mit 24:21 gewann, blieb dem HVS nur Platz drei in der Gruppe. "Andere Mannschaften unterschätzen uns manchmal. Aber wenn mal einer in der Abwehr fester zupackt, dann merken sie, dass es doch nicht so einfach ist", erklärte Mathis den Außenseitervorteil der Gastgeber. Zusätzlich stimmten bei den Saarländern Einsatz und Kampfgeist.
Doch was ist das Geheimnis des starken Jahrgangs? "Ein großer Vorteil ist, dass die Spieler im Jahrgang 1993 und 1994 einheitlich ausgebildet wurden", erklärt Mathis, "sie sind schon lange bei mir im Training, haben fest Rhythmen und Bezugspunkte. Sie sind also kein uneingespieltes Team." Ebenfalls als förderlich sieht Mathis die A-Jugend-Bundesligamannschaft der HSG Völklingen an. "Da spielen die Jungs Woche für Woche auf hohem Niveau."
Ob sich durch die guten Leistungen einige Akteure in die Notizbücher der anwesenden Trainer des deutschen Handball-Bundes (DHB) gespielt haben, vermag Mathis nicht zu sagen, betont aber: "Ich habe vollstes Vertrauen in das Urteilsvermögen der DHB-Trainer." Klaus-Dieter Petersen, als einer der DHB-Trainer in Merzig anwesend, konnte oder wollte sich nicht zu den Leistungen der Saarländer äußern. "Von den Spielen habe ich nichts gesehen", sagte er mit der Erklärung, dass die deutsche Mannschaft jeweils im Anschluss aufs Parkett musste und sich zuvor in der angrenzenden Halle vorbereitete.
Nationalkaderluft geschnuppert haben ohnehin schon einige Akteure des HVS. Während Yves Kunkel schon drei Länderspiele bestritten hat, wurden Peter Resch, Peter Walz und Davide Servello (alle HSG Völklingen) zu DHB-Lehrgängen eingeladen. Diese vier trainieren, neben dem Vereinstraining, dem Training am Rotenbühl-Gymnasium und dem Landestraining bei Dirk Mathis, zusätzlich einmal die Woche am DHB-Stützpunkt der SG Kronau/Östringen, wo auch Handball-Bundesligist Rhein-Neckar Löwen trainiert. "Ich könnte mir vorstellen, dass die deutschen Trainer auf uns aufmerksam wurden", sagt ein zufriedener Peter Walz, "wir haben gut gespielt." Für Mathis haben die Spiele sowieso eine Wirkung erzielt: "Man spricht jetzt anders übers Handball-Saarland." jan
Auf einen Blick
Ergebnisse des Victor's Cup in Merzig:
Gruppe A: Weißrussland - Niederlande 32:20, Deutschland - Slowakei 24:20, Weißrussland - Slowakei 34:25, Deutschland - Niederlande 37:19, Weißrussland - Deutschland 18:25, Slowakei - Niederlande bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.
Gruppe B: Polen - Schweiz 24:23, HV Saar - Island 25:25, Schweiz - HV Saar 31:27, Island - Polen 30:25, HV Saar - Polen 30:29, Island - Schweiz 21:24.
Spielplan: kleine Halbfinals heute ab 9.30 Uhr; große Halbfinals ab 12.30 Uhr; Spiel um Platz 7 um 15.30 Uhr; Spiel um Platz 5 um 17 Uhr; Spiel um Platz 3 um 18.30 Uhr; Finale 20 Uhr. red
