Zum Abschluss im Rampenlicht

Hockenheim · Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock hat am Ende eines schwierigen Premierenjahres völlig überraschend seinen ersten Sieg in der DTM gefeiert. In Hockenheim verteidigte BMW zudem den Herstellertitel.

Timo Glock kletterte auf seinen gelben BMW M3, ballte beide Fäuste - und alle Rückschläge der vergangenen Monate schienen vergessen. Der frühere Formel-1-Pilot hat gestern in Hockenheim vor 120 000 Zuschauern (am gesamten Wochenende) im letzten Rennen seiner Premierensaison in der DTM überraschend den ersten Sieg gefeiert. "Ich habe zuletzt gehört, dass ich zu langsam bin, dass ich es hier nicht schaffe", sagte der 31-Jährige lächelnd: "Da habe ich nur gedacht: Solche Bemerkungen machen mich schneller."

In acht von neun Rennen war er zuvor nicht in den Punkten gelandet, im zehnten Versuch gelang nun doch das, was prominente Vorgänger wie Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen oder David Coulthard nie schafften: Ein Sieg nach dem Umstieg von der Königsklasse in den Tourenwagen. "Ich bin glücklich, dass wir es so beenden konnten. Heute Abend reißen wir die Hospitality ab", sagte Glock, für den es der erste Rennerfolg überhaupt seit 2007 war, als er in Valencia ein GP2-Rennen gewonnen hatte.

Mit Blick auf das kommende DTM-Jahr, das am ersten Maiwochenende in Hockenheim beginnt, hofft nun nicht nur BMW auf dauerhaften Erfolg des Aushängeschilds Glock. "Wir haben in der schwierigen Zeit immer an ihn geglaubt", sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt: "Mit Timo ist 2014 zu rechnen." Dessen Sieg verhalf BMW zudem zur erfolgreichen Titelverteidigung in der Markenwertung vor Audi.

Beim Regenrennen im Badischen feierte der junge Mercedes-Pilot Roberto Merhi (Spanien) trotz Startplatz 21 und einer Durchfahrtsstrafe mit Rang zwei seinen bemerkenswerten ersten Podestplatz in der DTM. Der entthronte Titelverteidiger Bruno Spengler (Kanada) beendete die Saison mit einem versöhnlichen dritten Platz.

Champion Mike Rockenfeller (Neuwied) fuhr im Audi dagegen nur auf den 16. Rang und holte erstmals in diesem Jahr keine Punkte. "Das ist ein bescheidenes Ergebnis für uns, das hatte ich mir natürlich anders vorgestellt. Wir waren heute mit stumpfen Waffen unterwegs", sagte der 29-Jährige.

Den ganzen Vormittag über hatte es in Hockenheim geregnet, entsprechend turbulent fiel bereits der Start aus. Während Spengler seine Spitzenposition souverän hielt, machten sich dahinter seine BMW-Kollegen das Leben gegenseitig schwer. Der Meisterschaftszweite Augusto Farfus (Brasilien) legte den besten Start hin, schoss von Position zehn auf den dritten Platz vor - doch Glock touchierte den Brasilianer noch in der ersten Runde und provozierte einen Dreher des Markenkollegen. Die grenzwertige Aktion blieb ohne Folgen für Glock.

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