Zum Abschied noch mal ein Weltrekord

Stuttgart. Christina Obergföll staunte mit offenem Mund, Steffi Nerius schüttelte ungläubig den Kopf: Mit einem Weltrekord bei nasskaltem Wetter und zum Abschluss einer langen Olympia-Saison hat die tschechische "Speerspitze" Barbora Spotakova die deutschen Werferinnen noch einmal hart getroffen

 Barbora Spotakova warf im ersten Versuch Weltrekord. Foto: dpa

Barbora Spotakova warf im ersten Versuch Weltrekord. Foto: dpa

Stuttgart. Christina Obergföll staunte mit offenem Mund, Steffi Nerius schüttelte ungläubig den Kopf: Mit einem Weltrekord bei nasskaltem Wetter und zum Abschluss einer langen Olympia-Saison hat die tschechische "Speerspitze" Barbora Spotakova die deutschen Werferinnen noch einmal hart getroffen. 72,28 Meter gleich im ersten Durchgang - das hatte der 27-Jährigen beim Weltfinale in Stuttgart kaum jemand zugetraut. "Wieso? Warum? Da steig' ich auch nicht so recht dahinter. Sie bleibt ein bisschen ein Phänomen", sagte die mit 63,13 Metern Zweitplatzierte Obergföll. Spotakova übertraf die Bestmarke der Kubanerin Osleidys Menendez von der WM 2005 in Helsinki (71,70).

Für den einzigen deutschen Sieg sorgte Silke Spiegelburg im Stabhochsprung: Sie glänzte mit persönlicher Bestleistung von 4,70 Metern. Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa hatte wenige Stunden vorm Wettkampf abgesagt. Kugelstoßerin Nadine Kleinert feierte einen versöhnlichen Saisonabschluss: Mit 19,42 Metern musste sie sich nur Olympiasiegerin Valerie Vili (Neuseeland/19,69) geschlagen geben. Diskuswerfer Robert Harting aus Berlin als Dritter mit 65,76 Meter und Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler als Fünfte mit 69,72 konnten die Zuschauer dagegen nicht von den Sitzen reißen. Beim Hochsprung-Sieg der Kroatin Blanka Vlasic (2,01 Meter) blieb Ariane Friedrich nur Platz vier. Über 100 Meter legte der Jamaikaner Asafa Powell noch einmal einen Klasse-Sprint hin und siegte in 9,87 Sekunden.

Die äußeren Bedingungen und der späte Termin verhinderten einen stimmungsvollen Abschied Stuttgarts von der internationalen Leichtathletik. Im nächsten Jahr wird die Arena in ein reines Fußball-Stadion umgebaut. "Der Himmel weint mit uns", meinte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), zum verregneten Auftakt am Samstag mit nur 18500 Zuschauern. Auch am Sonntag kamen nur 20000. dpa

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