Zugpferd Steger vor dem Absprung

Saarbrücken · Die Tischtennis-Spieler des 1. FC Saarbrücken haben innerhalb einer Woche drei entscheidende Spiele in ETTU-Pokal und Bundesliga. Der Verein muss außerdem die Kaderzusammenstellung für die neue Saison klären.

Eine Woche, die alles entscheidet. In sportlicher, aber vor allem personeller Hinsicht. Die Verträge von Bastian Steger und Bojan Tokic beim Tischtennis-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken laufen nach der Saison aus. Und bei Nationalspieler Steger, dem Zugpferd des FCS, deutet alles auf einen Abschied hin. "Der SV Werder Bremen führt intensive Gespräche mit ihm. Herr Steger hat uns gegenüber geäußert, dass er sich eventuell verändern möchte. Es kann durchaus sein, dass er nächste Saison nicht mehr für uns spielt. Doch unterschrieben ist definitiv noch nichts", sagt der sportliche Leiter des FCS, Erwin Berg. Steger war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, doch nach SZ-Informationen soll er sich für Bremen entschieden haben. Spätestens Ende kommender Woche wünscht sich Berg Klarheit, wie der Kader in der nächsten Saison aussieht.

Klar ist auch, dass die aktuelle Spielzeit nicht optimal verläuft. Jetzt stehen in kürzester Zeit drei "Alles-oder-Nichts"-Partien an. Die erste heute um 19 Uhr. Dann spielt der FCS im Viertelfinal-Hinspiel des ETTU-Pokals beim polnischen Vize-Meister Bogoria Grodzisk. Der ETTU-Pokal ist das Pendant zur Europa League im Fußball. Hier hat der FCS als Drittplatzierter der Champions-League-Gruppenphase weiterhin die Chance auf einen internationalen Titel, wenn auch den kleineren.

Erwin Berg erwartet ein extrem schweres Spiel. Denn mit dem Südkoreaner Oh Sang Eun, 2005 Weltmeisterschafts-Dritter, und Polens Einzel-Meister Daniel Górak besitzt Grodzisk zwei absolute Topspieler. "Realistisch betrachtet, stehen die Chancen auf ein Weiterkommen nicht höher als 50:50", meint Berg. Selbst mit einer knappen Niederlage könnte er gut leben. "Dann haben wir im Rückspiel immer noch die Chance, die Wende zu schaffen", sagt er mit Blick auf das entscheidende Spiel am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Joachim-Deckarm-Halle). "Selbst ein Ausscheiden wäre kein Beinbruch", baut Berg vor, "da wir mit dem Erreichen des ETTU-Pokal-Viertelfinals unser internationales Minimalziel erreicht haben".

Das nationale Minimalziel ist das Erreichen der Playoffs. Und da sieht es nach der 1:3-Niederlage gegen TTC Frickenhausen nicht gut aus. Der FCS ist Siebter und tritt an diesem Sonntag beim TTC Zugbrücke Grenzau an (15 Uhr). Ein Sieg beim Konkurrenten um den vierten Platz, der gerade noch zur Endrunde-Teilnahme berechtigt, ist für Berg "der letzte Strohhalm". Das Hinspiel verloren Steger, Tokic und Tiago Apolonia zu Hause mit 0:3. Eine Niederlage würde wohl das vorzeitige Aus bedeuten, zumal der FCS in den verbleibenden Partien noch auf die Topclubs TTC Fulda und Borussia Düsseldorf trifft. Trotzdem hakt FCS-Betreuer Slobodan Grujic die Saison nicht ab: "Solange wir die Playoffs rein rechnerisch gesehen erreichen können, kämpfen wir."

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