„Zorn und Frust führen nicht zu Lösungen“

Homburg · Dem FC Homburg droht der Abstieg aus der Regionalliga. Die Aufarbeitung der Runde läuft bereits.

Beim FC Homburg hat die Aufarbeitung einer katastrophalen Saison begonnen, obwohl sie noch gar nicht abgeschlossen und der Ausgang weiterhin offen ist. Der Abstieg aus der Fußball-Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar droht allerdings. Aus eigener Kraft kann der FCH den Verbleib nicht mehr schaffen - auch nicht mit einem Sieg am Samstag beim SC Watzenborn-Steinberg (14 Uhr). Die Abhängigkeit vom Ausgang der Aufstiegsspiele der SV Elversberg und des SV Waldhof Mannheim nagt, und die eigene Personalplanung steht am Pranger.

Vereins-Chef Herbert Eder stellt sich vor seinen Sportvorstand Angelo Vaccaro, der die Mannschaft gemeinsam mit Ex-Trainer Jens Kiefer zusammengestellt hat. "Hinterher ist die Frage, ob alles richtig war, immer leicht zu beantworten. Die Stärke des FC Homburg ist es, dass wir uns nicht gegenseitig niedermachen, sondern zusammenstehen. Wir wissen, wo die Defizite gelegen haben. Und das war nicht im administrativen Bereich", sagt Eder und stellt unmissverständlich klar: "Die Fehler, die wir gemacht haben, dürfen sich nicht wiederholen. Aber es hat jeder von uns nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Dass heute alle frustriert sind, ist klar. Aber Zorn und Frust führen nicht zu Lösungen."

Vaccaro selbst ist ernüchtert: "Wir haben im Winter versucht, die Abgänge zu kompensieren. Aber einige Spieler haben nicht das abgerufen, was wir uns erwartet hatten." Mit Innenverteidiger Jure Colak (Shkendija Tetovo, 1. mazedonische Liga) und Stürmer Kosuke Kinoshita (Halmstads BK, 1. schwedische Liga) erhielten zwei wichtige Spieler die Freigabe. Der Verein stand nach eigener Aussage in beiden Fällen im Wort. Während in der Defensive, wo zusätzlich Abwehrchef Nils Fischer seit Ende 2016 fehlte und mittlerweile verletzungsbedingt seine Karriere beenden musste, nachgebessert wurde, tat sich in der Offensive nichts. Dass später in der Vorbereitung die beiden besten Offensivspieler der Hinrunde, Jaron Schäfer (Kreuzbandriss) und Thierry Steimetz (Krebserkrankung), dauerhaft ausfielen, hat die Probleme im Offensivbereich schonungslos aufgedeckt. "Wir haben immer gedacht, dass wir alles richtig machen, wenn wir versuchen, die Mannschaft zu schützen", sagt Ex-Stürmer Vaccaro, der noch im vergangenen Jahr für den FCH auf Torejagd ging.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort