Zitterfüße an der Kaiserlinde

Elversberg. Keine Passgenauigkeit, kein Spielwitz und viele, viele Zitterfüße - das scheint Fußball-Regionalligist SV Elversberg nach der Winterpause zu sein. Am gestrigen Mittwoch verlor die SVE mit 0:1 im Nachholspiel gegen den SV Waldhof Mannheim und kassierte damit die vierte Niederlage im fünften Spiel im Jahr 2013

 Früher beinharter Manndecker, seit gestern Manager des SV Waldhof Mannheim: Ex-Weltmeister Jürgen Kohler. Foto: Vennenbernd/dpa

Früher beinharter Manndecker, seit gestern Manager des SV Waldhof Mannheim: Ex-Weltmeister Jürgen Kohler. Foto: Vennenbernd/dpa

Elversberg. Keine Passgenauigkeit, kein Spielwitz und viele, viele Zitterfüße - das scheint Fußball-Regionalligist SV Elversberg nach der Winterpause zu sein. Am gestrigen Mittwoch verlor die SVE mit 0:1 im Nachholspiel gegen den SV Waldhof Mannheim und kassierte damit die vierte Niederlage im fünften Spiel im Jahr 2013.

"Ich kann dazu jetzt nichts sagen", sagte SVE-Außenverteidiger Sebastian Wolff, während Kapitän Timo Wenzel keine Stellungnahme abgeben wollte. Trainer Jens Kiefer gab sich Mühe, eine Erklärung für den weiteren schwachen Auftritt abzugeben. "Wir haben anscheinend zur Zeit einen Zitterfuß. Es läuft nicht viel zusammen, und es ist zu einfach uns aus dem Konzept zu bringen", sagte ein enttäuschter SVE-Trainer nach dem Spiel.

Kiefer änderte seine Startformation im Vergleich zum 0:2 gegen den SSV Ulm gleich auf drei Positionen. Für Abedin Krasniqi spielte Angelo Vaccaro, für den Gelb-gesperrten Thorsten Reiß kam Alexander Buch, und der zuletzt herausrotierte Marcel Schug durfte für Christian Grimm anfangen. Doch die Umstellungen brachten keinen Erfolg. Die Elversberger wirkten unsortiert, fanden nicht ins Spiel und kamen vor der Pause nur zu einer erwähnenswerten Situation im Strafraum von Waldhof. In der elften Minute flankte Daniel Jungwirth auf Vaccaro, der den Ball aus fünf Metern ins Tor köpfte. Doch Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Abseits.

Auf der anderen Seite war deutlich mehr Musik im Spiel. Der SV Waldhof kämpfte und lief den Elversbergern den Schneid ab. In der 23. Minute schoss Massih Wassey den Ball per Freistoß in den SVE-Strafraum, und Jure Colak konnte unbedrängt zum 1:0 für die Gäste einköpfen. Nur vier Minuten später traf Wasssey aus 20 Meter nur den Pfosten, und Waldhof-Spielmacher Martin Wagner traf frei vor SVE-Torhüter Kenneth Kronholm den Ball nicht richtig (39.).

Auch nach dem Seitenwechsel ging zunächst kein Ruck durch die Elversberger Mannschaft. Im Gegenteil: Martin Hess hatte in der 51. Minute das 2:0 für den SV Waldhof auf dem Fuß, doch Kronholm konnte auf der Linie mit einem starken Reflex retten. Nach einer Stunde wechselte Kiefer gleich dreimal. Für die schwachen Schug, Deville und Buch kamen Grimm, Krasniqi und Salem. Die SVE wollte zur Schlussoffensive blasen. Doch es kam nur ein laues Lüftchen dabei heraus - und keine einzige Torchance.

 Und drin ist der Ball: Elversbergs Torhüter Kenneth Kronholm war beim 0:1 durch Waldhofs Jure Colak machtlos. Foto: Andreas Schlichter

Und drin ist der Ball: Elversbergs Torhüter Kenneth Kronholm war beim 0:1 durch Waldhofs Jure Colak machtlos. Foto: Andreas Schlichter

Während die SVE-Spieler mit hängenden Köpfen den Platz verließen, wurde auf der anderen Seite gefeiert. Und das, obwohl erst am Vortag Waldhof-Sportdirektor Günter Sebert entlassen wurde und daraufhin Trainer Reiner Hollich seinen Rücktritt erklärte. Morgen wird Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990, als neuer Sportdirektor des SV Waldhof präsentiert. "Dem SV Waldhof zu helfen, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe in der Jugend hier gespielt und mir liegt etwas an diesem Verein", sagte Kohler, der nicht an der Kaiserlinde zu sehen war. leh

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