Ziemer droht auszufallen

Saarbrücken. Einsam drehte Marcel Ziemer gestern seine Runden im Saarbrücker Ludwigsparkstadion, während sich die Mannschaft von Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken gemeinsam oben im Sportfeld auf die Partie gegen Arminia Bielefeld (heute Anstoß 19 Uhr) vorbereitete. Schon nach 15 Minuten brach der Stürmer seine Einheit ab

 Der Einsatz von FCS-Stürmer Marcel Ziemer (links) steht auf der Kippe. Foto: Schlichter

Der Einsatz von FCS-Stürmer Marcel Ziemer (links) steht auf der Kippe. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Einsam drehte Marcel Ziemer gestern seine Runden im Saarbrücker Ludwigsparkstadion, während sich die Mannschaft von Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken gemeinsam oben im Sportfeld auf die Partie gegen Arminia Bielefeld (heute Anstoß 19 Uhr) vorbereitete. Schon nach 15 Minuten brach der Stürmer seine Einheit ab. "Cello hat die Grippe erwischt, er bekommt kaum Luft", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger, "wir müssen einfach von Stunde zu Stunde schauen und hoffen, dass er sich erholt."

Alternativen zum Top-Stürmer hat Luginger vor dem Vergleich mit dem Tabellenvierten aus Ostwestfalen kaum. Marius Laux spielte die Position beim Spiel in Burghausen (0:2) wenig durchschlagkräftig, Neuzugang Kyan Soltanpour konnte sich bislang nicht aufdrängen, Felix Dausend fehlt nach seiner Schambeinverletzung jede Spielpraxis. Einer, der in der Jugend im Sturm gespielt hat, ist Christian Eggert, der nach seiner Gelbsperre in die Mannschaft zurückkehren wird. "Ich war in Offenbach in unserem Fanblock. Ich hatte Gänsehaut, als die Fans unsere Mannschaft begrüßten. Und ich habe gesehen, wie sie mitleiden, wie es ihnen fast körperlich Schmerzen bereitet", erzählte Eggert tief beeindruckt, "wir brauchen in den nächsten beiden Spielen jeden Einzelnen von denen". Klingt ein wenig nach Anbiedern, ist es aber nicht, denn "Kalle" legt nach: "Ich habe keinen Bock irgendwelche Parolen rauszuhauen. Wir Spieler müssen jetzt endlich einfach unseren Job machen."

Und der heißt ganz klar Abstiegskampf. Welche Qualitäten da gefragt sind, weiß Innenverteidiger Tim Knipping genau: "Wir müssen den Gegenspielern im Zweikampf zeigen, dass wir da sind. Wir müssen ihnen die Lust nehmen, wieder zu kommen", sagte der Ex-Kasseler gestern, "das soll jetzt kein Aufruf zum Foulspiel sein. Aber wir brauchen die richtige Einstellung in jedem Zweikampf". Wie das aussieht, hat er in Offenbach gezeigt, als er Mitte der zweiten Hälfte einen Gegenspieler mit Ball Richtung Tribüne grätschte. "Ich kenne die Situation aus Kassel", sagte Knipping, "auch da standen wir unten, auch da waren die Fans sauer. Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis, ein dreckiges 1:0 reicht."

Damit dieses so wichtige Tor fällt, legte Luginger im Training erneut Wert auf den Spielaufbau, auf Pass- und Laufwege.

Die Diskussion um seine Person und die aus den "üblich gut informierten Kreisen" gestreuten Namen möglicher Nachfolger wie Michael Dusek, Alfred Kaminski oder Klaus Augenthaler lässt Luginger kalt: "Das muss man ausblenden und sich auf das Wesentliche beschränken. Das ist ein Erfolg gegen Bielefeld." cor

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