Zielsetzung ist niedriger als in den Jahren zuvor

Berlin. Wenn sie ins Wasser der Schwimm- und Sprunghalle in Berlin eintauchen, haben die Top-Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) auch das Londoner Aquatic Centre im Blick. Dort starten am 28. Juli die Schwimm-Wettkämpfe der Olympischen Spiele

 Auf Lucien Haßdenteufel ruhen die größten Hoffnungen für die DM in Berlin. Foto: Rolf Ruppenthal

Auf Lucien Haßdenteufel ruhen die größten Hoffnungen für die DM in Berlin. Foto: Rolf Ruppenthal

Berlin. Wenn sie ins Wasser der Schwimm- und Sprunghalle in Berlin eintauchen, haben die Top-Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) auch das Londoner Aquatic Centre im Blick. Dort starten am 28. Juli die Schwimm-Wettkämpfe der Olympischen Spiele. Die deutschen Meisterschaften in Berlin, die heute beginnen und bis Montag andauern, sind der erste Qualifikations-Weg für die nationale Spitze. Nur wer einen der ersten beiden Plätze einer Disziplin belegt und gleichzeitig die DSV-Normzeit unterbietet, kann sich ein London-Ticket sichern.Diese Tatsache erhöht das Niveau bei der diesjährigen DM enorm. "Wegen Olympia werden alle höchstmotiviert antreten", glaubt Hannes Vitense, Landestrainer beim Saarländischen Schwimm-Bund (SSB), der die Ziele der Saar-Schwimmer bei der DM und zwei Wochen später bei den Jahrgangs-Meisterschaften in Magdeburg niedriger als gewohnt formuliert: "Wir müssen damit rechnen, dass die Qualifikation für die Finals sehr schwer werden wird."

Mit 13 Athleten tritt die SSG Saar Max Ritter in Berlin an - im Blickpunkt stehen auch die Jahrgangs-Platzierungen und die Qualifikation zur Jugend-Europameisterschaft (JEM), die vom 4. bis 8. Juli in Antwerpen stattfindet. "Antonia Massone kann sich berechtigte Hoffnungen auf einen der JEM-Plätze machen", findet der Landestrainer: "Ansonsten rechnen wir mit vier Jahrgangsmedaillen und vielleicht einer offenen Medaille."

Die größten Hoffnungen in der offenen Klasse ruhen auf Rückenschwimmer Lucien Haßdenteufel, der über 50, 100 und 200 Meter an den Start geht. "Er sollte bei jeder Strecke ins Finale kommen", sagt Vitense, der auch die drei Frauen-Staffeln im Finale sieht: "Lisa Müller und Julika Niegisch könnten sich auch noch qualifizieren. Insgesamt würden wir dann auf sieben bis acht A-Final-Teilnahmen kommen." Wobei der Trainer den Fokus von Niegisch etwas ablenkt: "Sie hat sich in letzter Zeit auf ihr Abitur konzentriert, das sie gerade bestanden hat. Deswegen sollte man jetzt nicht zu viel erwarten."

Allerdings hat sich das saarländische Talent dazu entschlossen, weitere vier Jahre am Stützpunkt in Saarbrücken Hochleistungssport zu betreiben, "um zu versuchen, den Anschluss an die nationale und internationale Spitze zu verkürzen", beschreibt Hannes Vitense, der schon auf die nächsten Olympischen Spiele blickt: "2012 haben wir im Freiwasser-Schwimmen mit Andreas Waschburger eine Duftmarke gesetzt. Ich denke, 2016 werden wir noch besser dastehen." cjo

Hintergrund

Elf Wochen vor Olympia tritt Weltrekordler Paul Biedermann bei den deutschen Meisterschaften in Berlin im Fernduell über 200 Meter Freistil mit den US-Superstars Michael Phelps und Ryan Lochte an. Während sich der 26-Jährige aus Halle/Saale am Freitag das Olympia-Ticket über seine Paradestrecke sichern will, testen die beiden US-Schwimmer wenige Stunden später ihre Form über dieselbe Distanz beim US-Grand-Prix in Charlotte.

Die zweite Möglichkeit für die deutschen Schwimmer, das Olympia-Ticket zu lösen, bietet sich bei der EM im ungarischen Debrecen (21. bis 27. Mai). dapd

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