Ziegler könnte der Profiteur der Krise werden

Stuttgart. Bei Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart zeichnet sich angesichts des drohenden Absturzes in die Zweitklassigkeit ein Torhüter-Tausch ab. Wahrscheinlich löst Marc Ziegler Stammtorwart Sven Ulreich beim Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League morgen, 21.05 Uhr, gegen Benfica Lissabon ab

Stuttgart. Bei Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart zeichnet sich angesichts des drohenden Absturzes in die Zweitklassigkeit ein Torhüter-Tausch ab. Wahrscheinlich löst Marc Ziegler Stammtorwart Sven Ulreich beim Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League morgen, 21.05 Uhr, gegen Benfica Lissabon ab. Trainer Bruno Labbadia verweigerte eine Festlegung in dieser Personalie: "Ich äußere mich nicht zu Spekulationen."Ulreich ist sicher nicht der Hauptschuldige an der Krise des Tabellenvorletzten. Die bislang 47 Gegentreffer gehen zum geringsten Teil auf die Kappe des 22-Jährigen. Nach haarsträubenden Fehlern seiner Vorderleute ist Ulreich allerdings oft der Dumme. "Zur Zeit ist einfach fast jeder Ball drin", lamentierte Labbadia nach dem 2:4 am Sonntag bei Bayer Leverkusen. Der VfB-Trainer nahm seine mit erst 37 Erstliga-Einsätzen ziemlich unerfahrene Nummer eins zwar in Schutz: "Ich werde jetzt keine Diskussion über Ulreich zulassen." Zugleich betonte Labbadia aber, dass sich die Verantwortlichen "natürlich Gedanken machen" würden, was sie in der ernsten Lage tun könnten.

Vieles spricht dafür, dass der Blieskasteler Ziegler, der in der Saison 2005/2006 elf Zweitliga-Spiele für den 1. FC Saarbrücken bestritt, Ulreich ablösen wird. Eben, um den strauchelnden Stuttgartern mehr Stabilität zu verleihen. Ziegler spielte zwischen von 1993 bis 1999 schon einmal beim VfB, konnte sich aber nie richtig durchsetzen. Nachdem Jens Lehmann in der vergangenen Saison seine Karriere beendet hatte, entschied sich Stuttgart, den Ersatztorhüter von Borussia Dortmund als Nummer zwei zurückzuholen.

Jetzt scheint Not am Mann: Ziegler könnte mit seinen 34 Jahren und der Erfahrung von 103 Bundesliga-Spielen die Ruhe und Souveränität ausstrahlen, die der junge Ulreich der Defensive nie vermitteln konnte. Die Last, die absolute Führungsfigur Lehmann abzulösen, war für Ulreich offensichtlich kaum zu schultern. Indes wäre eine erneute Zurückstufung ein harter Schlag. Die erste Degradierung liegt knapp drei Jahre zurück. Ironischerweise nach dem 0:3 am 13. April 2008 in Leverkusen nahm der damalige Trainer Armin Veh den jungen Torwart aus dem Kasten und stellte Raphael Schäfer ins Tor.

In dieser Saison setzte Stuttgart wieder auf Ulreich, obwohl der längst entlassene Trainer Christian Gross von dieser Vorgabe nicht begeistert war. dpa

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