Zebras holen sich einen Punkt in St. IngbertTuS-Frauen beim 36:25 gegen Kandel kaum gefordert

St. Ingbert. Es war ein Spiel auf Biegen und Brechen. Hart, aber fair. Spielerisch sicher nicht von der feinsten Sorte. Aber doch war am Samstagabend bis zur letzten Sekunde alles drin in diesem Saarderby der Handball-Oberliga zwischen der SGH St. Ingbert und den HF Illtal in der Ingobertushalle

 Frank Nomine, der sechsfache Torschütze für die HF Illtal (Nummer 4), kann auch vom St. Ingberter Dragoslav Dobrovodsky nicht gestoppt werden. Foto: Horst Klos

Frank Nomine, der sechsfache Torschütze für die HF Illtal (Nummer 4), kann auch vom St. Ingberter Dragoslav Dobrovodsky nicht gestoppt werden. Foto: Horst Klos

St. Ingbert. Es war ein Spiel auf Biegen und Brechen. Hart, aber fair. Spielerisch sicher nicht von der feinsten Sorte. Aber doch war am Samstagabend bis zur letzten Sekunde alles drin in diesem Saarderby der Handball-Oberliga zwischen der SGH St. Ingbert und den HF Illtal in der Ingobertushalle. Die rund 600 Zuschauer sahen beim 23:23 (11:10) ein mehr als gerechtes Unentschieden, bei dem es 60 Minuten lang hin und her ging, ohne dass sich eine Mannschaft mal entscheidend absetzen konnte. Viel Herzblut auf beiden Seiten, viel Nervosität, viele überhastete Abschlüsse, einige zweifelhafte Schiri-Entscheidungen - die aber gleichmäßig verteilt waren - zwei wahre Meister ihres Faches im Tor: Handballherz, was willst du mehr?

Endlich hat es den Fans in der Ingobertushalle mal wieder Spaß gemacht. Auch denen der Zebras, die sich unermüdlich abrackerten, um ihre Jungs nach vorne zu treiben. Auch beide Trainer waren hinterher rundum zufrieden. Roland Jann fiel gar der berühmte "Stein vom Herzen". Denn endlich, so Jann, "haben wir mal das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, auf diesem Punkt bauen wir auf." Kollege Krysztof Wroblewski feierte das Unentschieden sogar "als Sieg". Denn einmal mehr hat die Serie mit ungeschlagenen Spielen gehalten. Und in St. Ingbert einen Punkt zu holen, sei - zumindest für ihn - immer noch was Besonderes, sagte der Pole.

Der Spielfilm zeigt, dass die Illtaler von Beginn an das Tempo bestimmen wollten. Sie gingen zwar schnell 2:0 in Führung, doch die Hasseler hielten mit aller Macht dagegen. Daniel Sinnwell, Frank Nomine und Sebastian Hoffmann bei den Gästen und Dominik Mader und Thorsten Blaumeiser wechselten sich in Halbzeit eins in schöner Regelmäßigkeit als Torschützen ab. Auf dem Notizblock des Chronisten stehen aber auch in dieser Phase schon zahlreiche Ausrufezeichen hinter den Namen der beiden Torhüter. Manuel Weinmann für St. Ingert und Oldie Thorsten Schramm im Kasten der Zebras bewiesen das ganze Spiel über bei zig Situationen eindrucksvoll, dass sie zu den besten der Liga gehören. "Ich freue mich, dass ich mal ein ganzes Spiel zeigen konnte, was in mir steckt", strahlte Weinmann hinterher. Auch deshalb weil sein Gegenüber mit Komplimenten für den jungen St. Ingberter nicht sparte. Natürlich freut sich auch der Oldie im Zebra-Kasten immer noch über anerkennendes Schulterklopfen der Kameraden. So blieben die beiden Torhüter auch in der zweiten Halbzeit die Garanten dafür, dass es immer eng blieb. "Hätten wir allerdings eine Viertelstunde vor Schluss beim 18:15 den Sack zugemacht, wären wir als Sieger nach Hause gefahren", blickte der Illtaler Vorsitzende Erich Hinsberger ohne Zorn zurück.

Das taten auch seine Spieler, die, obwohl einige stark erkältet waren, in der Ingobertushalle eine bärenstarke Vorstellung abgeliefert hatten. Beispielsweise Frank Nomine, mit sechs Treffern zusammen mit Kumpel Daniel Sinnwell wieder mal erfolgreichster Illtal-Torschütze. Er war kaum zu verstehen, so heiser war er. "Das Ergebnis geht in Ordnung, schön, dass das Spiel bei allem Kampf immer fair geblieben ist", fiel auch Nomines Bilanz postiv aus. Wie auch die von Daniel Sinnwell: "Es läuft jetzt auch auswärts wieder viel besser bei uns. Der Sieg in Osthofen war der Knackpunkt." Schlusswort von Spielertrainer Krysztof Wroblewski: "Wir schauen weiter nach oben, denn wir spielen noch sieben Mal zu Hause und nur noch drei Mal auswärts. Und in der Illtalhalle muss uns erst mal einer schlagen."

Tore für die HF Illtal: Daniel Sinnwell, Frank Nomine (je 6), Sebastian Hoffmann (5), Markus Heidemann (3), Miodrag Jelicic, Michael Lehnert, Krysztof Wroblewski (je 1)

Neunkirchen. Die Handballfrauen des TuS 1860 Neunkirchen bleiben in eigener Halle eine Macht. Das musste am Samstagabend auch die Mannschaft des TSV Kandel erkennen, die mit einer 25:36-Niederlage nach Hause fahren musste.

Aber es bleibt weiter eng in der RPS-Oberliga, denn nach dem Auswärtssieg von Bannberscheid im Verfolgerduell bei der TSG Friesenheim sind die ersten Drei der Tabelle jeweils nur durch einen Punkt voneinander getrennt. "Unser Sieg war verdient und geht auch in dieser Höhe in Ordnung", ließ Co-Trainer Karl-Heinz Bender keinen Zweifel daran, dass die beiden Punkte zu Recht im Wagwiesental geblieben sind. Zwar sei der Gegner "sehr quirlig und beweglich" gewesen, aber im Rückraum habe die Durchschlagskraft gefehlt, erklärt Bender. Allerdings hatte es zunächst nicht nach einem so deutlichen Erfolg der Gastgeberinnen ausgesehen. Sie führten nach einer Viertelstunde mit 11:7 und mussten nach 20 Minuten sogar den Ausgleich zum 11:11 hinnehmen. Auch beim 17:13 der TuS-Frauen zur Pause war die Sache noch nicht gelaufen.

Eine Vorentscheidung fiel aber in den ersten fünf Minuten nach Wiederbeginn, als sich die Mannschaft von Trainer Mirko Pesic auf 23:16 absetzte. Danach gingen die Neunkircherinnen sehr konzentriert zu Werke und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich über 27:19 auf 30:20 aus. "Jetzt ließ die Mannschaft nichts mehr anbrennen", schildert Bender die Schlussphase, "so dass unser Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung geht".Über Fastnacht ist in der RPS-Oberliga Pause. Danach müssen die TuS-Frauen zum Saarderby beim HSV Merzig-Hilbringen antreten, der am Wochenende Schlusslicht Kirkel mit 44:14 deklassiert hat. heb

Tore für den TuS: Aleksandra Jelicic 8 (6), Nathalie Hochscheidt 8, Theresa Stolz 6, Sarah Schumacher und Desiree Mirold je 4, Liesa Gauer 2, Bianca Walter, Vanessa Bock, Anja Severin und Nadine Bold je 1. "Beim 18:15 mussten wir den Sack zumachen."

HF-Vorsitzender

Erich Hinsberger

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