Zaghafte positive Signale

Neunkirchen · Beim Neuaufbau in der Saarlandliga kann der TuS Neunkirchen auf mindestens vier Spielerinnen des aktuellen Aufgebotes zurückgreifen. Am Samstag verabschieden sich die TuS-Damen mit ihrem letzten Drittliga-Heimspiel.

 Auf die Durchsetzungskraft von Anja Severin (Mitte) würde der TuS Neunkirchen auch in der kommenden Saison gerne bauen. Foto: Klos

Auf die Durchsetzungskraft von Anja Severin (Mitte) würde der TuS Neunkirchen auch in der kommenden Saison gerne bauen. Foto: Klos

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Am Samstag geht in der Neunkircher TuS-Halle eine Ära zu Ende. Seit mehr als 22 Jahren vertreten die Handballerinnen des TuS Neunkirchen das Saarland im Südwesten Deutschlands. Doch am Samstag bestreitet die Mannschaft um Trainer Mirko Pesic um 17 Uhr gegen die HSG Sulzbach/Leidersbach ihre vorerst letzte Drittliga-Partie vor heimischem Publikum. Auf Grund finanzieller und sportlicher Probleme haben die Verantwortlichen des Traditionsvereins vor gut einer Woche einen freiwilligen Abstieg in die Saarlandliga beschlossen.

Die Mannschaft will ihren Fans einen versöhnlichen Saisonabschluss liefern. "Unsere Kräfte lassen zwar langsam nach, aber wir wollen uns in den letzten drei Spielen so gut wie möglich präsentieren", erklärt Trainer Pesic.

Der Kontrahent aus Bayern rangiert eine Position vor Neunkirchen auf Rang acht. Mit einem Sieg können die TuS-Frauen an der HSG vorbeiziehen. Mit einer Niederlage kann jedoch auch ein regulärer Abstieg aus der Weststaffel noch zum Thema werden.

Der letzte Platz - Tabellenrang 13 - ist ein Abstiegsplatz. Der Tabellenzwölfte spielt zwei Relegationsspiele gegen den Zwölften der Südstaffel. Der TuS als Neunter hat mit 14:28 Punkten zwei mehr als der Tabellenzwölfte Roude Leiw Bascharage (12:32 Punkte), der ein Spiel mehr absolviert hat. Im Falle einer Punktegleichheit mit Bascharage wäre Neunkirchen im Nachteil, da der direkte Vergleich (48:57) zählt. Der Tabellenzehnte TG Konz und der Tabellenelfte HSG Gedern-Nidda haben je 14:30 Punkte und auch ein Spiel mehr als der TuS.

Rechenspiele werden in Neunkirchen zur Zeit jedoch keine gemacht. Im Fokus steht die Planung der kommenden Saison und die Frage, welche Spielerinnen den Verein verlassen. Fest steht der Abgang von Urgestein Aleksandra Jelicic, die als Spielertrainerin zum Oberligisten HSV Püttlingen wechselt. Auch Miljana Cosic wird in der Saarlandliga nicht mehr für den TuS auflaufen. Teresa Stolz, Lena Mirthes, Anja Diversy und Sandra Husmann werden dagegen weiter die schwarz-weißen TuS-Trikots tragen. "Die Entscheidung war zwar ein Schock für mich, aber ich lasse den Verein jetzt nicht im Stich. Wenn wir zusammenhalten, dann stehen wir diese schwierige Phase durch", erklärt Husmann. Diversy ergänzt: "Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommt. Die Gedanken an einen Wechsel waren natürlich da, aber was jetzt zählt, ist der Zusammenhalt." Auch Leistungsträgerin Anja Severin kann sich eine Zukunft beim TuS vorstellen: "Ich hänge sehr an diesem Verein, aber die jungen Spielerinnen müssen jetzt entscheiden, wie es weitergeht. Wenn sie bereit sind, dann bin ich es auch."

Der Aufbau einer funktionierenden Jugendabteilung wird das Kernthema der kommenden Saison. TuS-Präsident Arno Feber will in Zukunft an Neunkircher Schulen verstärkt Werbung machen. Garantie für einen direkten Wiederaufstieg ist das Jelicic zufolge jedoch nicht: "Die Zukunft des Vereins ist sehr ungewiss. Wichtig ist, dass die Mannschaft sich jetzt neu sammelt."

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