"Wollen der Welt unser wahres Gesicht zeigen"

Frankfurt. Inmitten nobler Karossen in einem Autohaus bemühte sich Pat Cortina um Aufbruchstimmung. "Wir wollen der Welt unser wahres Gesicht zeigen", sagte der Eishockey-Bundestrainer bei einer Pressekonferenz in Frankfurt mit Blick auf die WM in Finnland und Schweden (ab 3. Mai)

Frankfurt. Inmitten nobler Karossen in einem Autohaus bemühte sich Pat Cortina um Aufbruchstimmung. "Wir wollen der Welt unser wahres Gesicht zeigen", sagte der Eishockey-Bundestrainer bei einer Pressekonferenz in Frankfurt mit Blick auf die WM in Finnland und Schweden (ab 3. Mai). Das peinliche Scheitern in der Olympia-Qualifikation vor knapp zwei Monaten wirkt noch nach und dürfte die mit zwei Testspielen in Weißrussland morgen und am Samstag beginnende WM-Vorbereitung ebenso erschweren wie das Fehlen vieler Leistungsträger.

"Die Enttäuschung über die verpasste Qualifikation bleibt ein Leben lang. Das war ganz bitter", sagte Cortina, der sich nach dem Ausscheiden des EHC München in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ganz auf seine Trainer- und Sportdirektor-Aufgaben beim Deutschen Eishockey-Bund konzentrieren kann. Der Italo-Kanadier gab jedoch zu, dass er an seiner größten Mission bereits gescheitert sei: "Als ich als Bundestrainer angetreten bin, war mein Ziel Sotschi."

Das Ausscheidungsturnier im heimischen Bietigheim geriet jedoch zum Fiasko, die Winterspiele finden erstmals aus sportlichen Gründen ohne die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft statt. Bei der WM steht deshalb auch Cortina unter besonderer Beobachtung, denn mit der Form von der Olympia-Qualifikation ist der Klassenverbleib für den WM-Vierten von 2010 alles andere als selbstverständlich.

"Im Rückblick würde ich einige Dinge anders machen", sagte der Bundestrainer. Vor allem die knappe Vorbereitungszeit sei ein Fehler gewesen. Dass sich das in der WM-Vorbereitung bessert, darf bezweifelt werden. Schließlich stoßen die Nationalspieler der Playoff-Halbfinalisten - wenn überhaupt - erst spät zum Team. Zudem ist ungewiss, ob sich der ein oder andere Profi aus der Nordamerika-Liga NHL für eine WM, die nicht zur Vorbereitung auf Olympia dient, motivieren lässt.

"Ich möchte natürlich so viele wie möglich von ihnen zur WM mitnehmen. Ich stehe in Kontakt mit ihnen", sagte Cortina mit Blick auf mögliche Kandidaten wie Marcel Goc und Christian Ehrhoff, die mit ihren NHL-Teams die Playoffs zu verpassen drohen. Freiwillig verzichtet der Bundestrainer in Weißrussland auf einige Leistungsträger wie Christoph Ullmann, Dennis Endras und Christoph Schubert, denen er nach dem Playoff-Aus in der DEL eine Pause gönnt. Starspieler Marco Sturm wird bei der WM aus privaten Gründen nicht dabei sein. sid

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