Wolff soll bei den Silberpfeilen eine neue Ära einleiten

Stuttgart. Benzin im Blut und ein Näschen für gute Geschäfte: Torger Christian, genannt Toto, Wolff tritt das Erbe von Norbert Haug an und wird der neue starke Mann bei Mercedes. Der Österreicher feierte am 12. Januar seinen 41. Geburtstag und machte sich mit dem Engagement bei den Silberpfeilen selbst das schönste Geschenk

Stuttgart. Benzin im Blut und ein Näschen für gute Geschäfte: Torger Christian, genannt Toto, Wolff tritt das Erbe von Norbert Haug an und wird der neue starke Mann bei Mercedes. Der Österreicher feierte am 12. Januar seinen 41. Geburtstag und machte sich mit dem Engagement bei den Silberpfeilen selbst das schönste Geschenk. "Mercedes ist eine der wichtigsten Größen im Motorsport weltweit. Ich bin nicht nur großer Fan sondern auch langjähriger Freund und Begleiter der Marke", sagte Wolff.Der Unternehmer, der sein Vermögen mit Beteiligungen an Internet- und Technologieunternehmen machte, besitzt 15 Prozent der Anteile am Williams-Rennstall. Nun wird er zudem Anteilseigner bei Mercedes. Wolff wird sich mit einem wesentlichen Minderheitsanteil an der Daimler Tochtergesellschaft Mercedes-Benz Grand Prix (MGP) beteiligen und diese auch operativ leiten, heißt es in einer Mercedes-Mitteilung.

Damit bildet der ehemalige Rennfahrer mit seinem Landsmann Niki Lauda, der ebenfalls MGP-Gesellschafter wird, und Teamchef Ross Brawn das Führungstrio. Wie sein Vorgänger Norbert Haug wird er die Koordination aller Mercedes-Benz-Motorsportaktivitäten übernehmen, die sich außerdem auf die DTM und die Formel 3 erstrecken. Mit den Fahrern Lewis Hamilton und Nico Rosberg soll er in der Formel 1 den Erfolg nach Stuttgart bringen, der dem Stern in den drei Jahren mit Rekordweltmeister Michael Schumacher verwehrt geblieben war. "Ich kenne Toto nicht, habe aber viele gute Dinge über ihn gehört. Er ist wie ich sehr hungrig auf Erfolg", sagte Hamilton.

Lob in höchsten Tönen gab es auch von Dieter Zetsche, dem Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG: "Toto Wolff hat als Unternehmer, Investor und Motorsport-Manager bewiesen, dass er diesen Sport im Blut hat und gleichzeitig die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Geschäftes kennt. Mit Toto Wolff konnten wir nicht nur einen erfahrenen Motorsportler, sondern auch einen langjährigen Begleiter unserer Marke für unser Formel-1-Team gewinnen."

Tatsächlich bringt Wolff alle Voraussetzungen mit, um bei Mercedes nach den 22 Jahren der Haug-Regentschaft eine neue Ära einzuläuten. Anfang der 90er saß Wolff, seit 2012 mit der ehemaligen DTM-Fahrerin Susie Wolff verheiratet, selbst im Cockpit. In der Formel Ford, später bei Langstrecken-Rennen und in der Rallye sammelte Wolff Erfahrung und Erfolge. Allerdings wurde die Berufung letztlich nie zum Beruf.

Stattdessen machte sich Wolff einen Namen als Investor und ließ sein Vermögen zurück in den Motorsport fließen. Er managte Fahrer wie Bruno Spengler oder aktuell Valtteri Bottas, und er ist im Aufsichtsrat der HWR AG, die für Daimler Rennwagen in der DTM an den Start bringt. Aber vor allem war der Wahl-Schweizer geschäftsführender Direktor und Anteilseigner beim Formel-1-Rennstall Williams. Seine Anteile behält er vorerst - trotz des Engagements bei Mercedes. Lauda sieht darin aber keine Probleme: "Wir haben logischerweise alles überprüft und eine Lösung gefunden, mit der es keine Konflikte geben kann." sid

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